Der Raubüberfall auf den Pizza-Lieferservice am Stadtgraben kommt nun vor Gericht: Am 5. Dezember hatte ein damals 22-jähriger Deutscher den seinerzeitigen Pizzeria-Service Bodensee überfallen. Spät abends gegen 22.40 Uhr hatte er maskiert und mit vorgehaltener Waffe den Verkaufsraum betreten und lautstark Geld gefordert. Der Mann konnte seinerzeit von dem Inhaber des Lieferdienstes und anderen Anwesenden überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.

Sechs Zeugen sind geladen

Der inzwischen 23-Jährige wurde noch am Tag darauf dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Seither sitzt er hinter Gittern. Nun hat das Landgericht die Verhandlung angesetzt. Zwei Verhandlungstage sind vorgesehen, Auftakt ist am Montag, 15. Juli, der zweite Verhandlungstag mit der Urteilsverkündung soll eine Woche später, am Montag, 22. Juli, stattfinden. Sechs Zeugen und ein Dolmetscher sind geladen. Der Dolmetscher wird für den Inhaber des Lieferservice vorgesehen sein, bei den Zeugen dürfte es sich um die Mitarbeiter und Gäste handeln, die am Tatabend in der Pizzeria waren.

Mohammed Saleem, der Inhaber des Pizza-Lieferservice, konnte gemeinsam mit einem Mitarbeiter und zwei Freunden den Angreifer ...
Mohammed Saleem, der Inhaber des Pizza-Lieferservice, konnte gemeinsam mit einem Mitarbeiter und zwei Freunden den Angreifer überwältigen. Die Polizei hatte den Tatverdächtigen noch am Tatort festgenommen. | Bild: Grupp, Helmar

Wie sich erst nach der Festnahme zeigte, hatte der Mann bei seinem Überfall eine Schreckschusswaffe verwendet. Der Ladeninhaber und die anderen Anwesenden waren aufgrund der täuschend echt aussehenden Waffe von einer echten Pistole ausgegangen. „Ich bin noch immer geschockt“, hatte der Inhaber am Tag nach dem Überfall gegenüber dem SÜDKURIER zu Protokoll gegeben. Der Überfall sei „wie in einem Film“ abgelaufen. „Der Junge hat sich eine Maske übergezogen, durch die Küchentüre habe ich gesehen, dass er eine Waffe in der Hand hatte“, hatte der Inhaber damals gesagt. Der Lieferservice ist inzwischen umgestaltet und umbenannt in „Habibi Pizza & Kebap“.

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Polizei war in kurzer Zeit am Tatort

Die Anklage gegen den 23-Jährigen lautet auf besonders schwere räuberische Erpressung. Weitere Delikte wie unerlaubter Waffenbesitz oder versuchte Körperverletzung kommen hinzu. Die Polizei war damals bereits rund zehn Minuten nach dem Überfall vor Ort gewesen und hatte den Tatverdächtigen noch im Verkaufsraum festgenommen.