Endspurt am Marktplatz: Die Sanierung des „Adler“ ist inzwischen nahezu fertiggestellt, zumindest, was die Außenhülle anbelangt: Nur der Sockel muss noch verputzt werden. Das wird aber erst dann gemacht, wenn die Außenanlagen fertig sind.
Innen hingegen ist der „Adler“ noch eine Baustelle: Die neue Küche ist geliefert und steht noch in Kisten verpackt in der künftigen Gaststube. Überall sind die Handwerker noch zugange, in einem hinteren Raum bespricht sich Investor Manuel Klaus gerade mit den Mitarbeitern der Baufirma.


Neuigkeiten hat er jedenfalls. Denn inzwischen steht fest, wer die 18 Boarding-Appartements als Pächter betreiben wird. Es ist David Dilpert, der in Markdorf und Umgebung bereits schon dieselbe Anzahl an Boarding-Appartements betreibt, verteilt auf mehrere Häuser. Eines davon steht in der Hauptstraße. Für Markdorf haben diese Boarding-Appartements seit dem Aus für das Hotel „Bischofschloss“ die Hotelfunktion übernommen. Denn ein Hotel gibt es im Stadtzentrum nicht und wird es in den nächsten Jahren auch nicht geben.

Für Geschäftsreisende und für Urlauber
Insofern werden die 18 neuen Appartements im „Adler“ die Hotel-Lücke weiter schließen. Davon ist auch Klaus überzeugt. Die Appartements werden über dem Gastronomie-Erdgeschoss sein, im ersten, im neuen zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss. Mit Größen zwischen 25 und 70 Quadratmetern werde man jeden Bedarf an Beherbergung abdecken können, sagt Klaus: „Die Appartements werden komplett eingerichtet sein, inklusive einer Küchenzeile. Damit wenden wir uns an Geschäftsreisende ebenso wie an Urlauber und Familien.“ Für Urlauber wären sie damit also auch eine Alternative zur klassischen Ferienwohnung – und die Gastronomie ist nur einige Treppenstufen hinab im selben Haus.
Auch einen Frühstücksservice soll es geben: Klaus und Dilpert kooperieren mit dem Café Harmony von Irina Petri in der Marktstraße. Dorthin können die Übernachtungsgäste zum Frühstücken, alternativ liefert das Café Harmony auch das Frühstück in den „Adler“.

Aus dem „Adler“ wird „Das Adler“
Mitte August bereits will Dilpert die Appartements eröffnen. Spätestens dann werden sich die Markdorfer an einen neuen Namen für das Haus gewöhnen müssen, zumindest, wenn die Rede vom Hotelbetrieb ist. Denn der soll „Das Adler“ heißen, sagt Dilpert. Dies sei inzwischen in der Branche so üblich. Personal werde es keines geben, sagt Dilpert. Damit spare man Kosten und könne die Preise auf einem angemessenen Niveau halten. „24/7 self-check-in“, nennt Dilpert das Rezept, wie man es zum Beispiel von Discount-Hotels an Autobahnen kennt. Auf Deutsch: Rund um die Uhr kann man selbst einchecken, an einem Automaten.
14 Doppelzimmer und vier Suiten werde er anbieten, sagt Dilpert. „Im Zentrum von Markdorf ist das dann ein All-Inclusive-Haus, wir stellen die Räume, Markdorf stellt alles drumherum.“ Direkt am Altstadtrand gelegen seien die Gäste mitten im städtischen Geschehen. „Es soll schön, aber bezahlbar sein, das war mir wichtig“, betont Dilpert.
Dilpert: Kein Hotel mehr nötig in Markdorf
Mit seinen bisherigen 18 Appartements seien es dann 36 Appartements für Markdorf. In den 18 Appartements im „Adler“ werde man bis zu 40 Gäste unterbringen können, ebenso in seinen anderen Appartements. „Das reicht dann auch erst einmal als Hotelkapazität für Markdorf“, findet er, zumal auch der Wirthshof in Steibensteg neben seinem Campingbetrieb auch Hotelzimmer und Ferienchalets anbiete.

Seine Motivation? „Es war immer schon mein Traum, in Markdorf ein Hotel zu eröffnen“, sagt Dilpert. Den habe er sich nun mit dem Kontakt zu Klaus und dem „Adler“-Projekt erfüllen können. Klaus habe ihn schon sehr früh kontaktiert. Nachdem er aber zunächst einen Pächter für das ganze Haus, also inklusive der Gastronomie, gesucht habe, sei dies für ihn nicht in Frage gekommen. Als dann aber klar war, dass Gastronomie und Appartements getrennt geführt werden sollten, habe man sich nochmal zusammengesetzt und sei sich auch schnell einig geworden. „Das waren von Anfang an sehr harmonische Gespräche“, sagt Dilpert.

Auch Klaus ist überzeugt, in dem Markdorfer den richtigen Partner gefunden zu haben. „David Dilpert hat auf diesem Gebiet ja schon viel Erfahrung“, sagt er. Auch der Gastronom sei inzwischen gefunden, ebenfalls „ein erfahrener Mann, der bereits mehrere Restaurants erfolgreich betreibt. Öffentlich outen wolle sich dieser jetzt noch nicht, sagt Klaus. Das Restaurant und die Lounge-Bar im Keller sollen im Herbst eröffnen. Dann soll es auch ein Einweihungsfest für den runderneuerten „Adler“ geben, sagt Klaus. Seine Ziele: Langfristige Verpachtungen, auch um das Haus wieder als eine erste Adresse zu etablieren. „Und wir wollen die Innenstadt und den Marktplatz wieder ankurbeln, auch dadurch, dass wir die Außenterrasse wieder bewirten.“