Eine Seniorin wurde schon am 22. September Opfer eines sogenannten Schockanrufs. Eine Anruferin gaukelte ihr vor, dass deren Tochter in Hagnau einen schweren Unfall verursacht habe und nun für den Tod einer Unfallbeteiligten verantwortlich sei, teilt die Polizei jetzt mit. Die Tochter sitze seither in Untersuchungshaft.
Als angebliche Kaution wurde ein fünfstelliger Euro-Betrag genannt, den die Seniorin zur Abwendung einer weiteren Haftstrafe an die Gerichtskasse zu bezahlen habe. Da die Kasse bereits geschlossen sei, komme ein Gerichts-Mitarbeiter zu einem vereinbarten Treffpunkt. Durch die geschickte Gesprächsführung zweifelte die Frau nicht an den Angaben, woraufhin sie den Geldbetrag gegen 18.30 Uhr in der Straße „Unterer Schützenrain“ an den Unbekannten übergab.
Der vermeintliche Gerichtsdiener wird als circa 50 Jahre alt, korpulent und etwa 1,75 Meter groß beschrieben. Er hatte kurze, sehr helle Haare und dunkle Augenbrauen. Er war mit einem grauen Pullover sowie blauen Jeans bekleidet und trug einen Mundschutz, berichtet die Polizei weiter.
Kriminalpolizei bittet um Hinweise
Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Betrugs und bittet Personen, die zur fraglichen Zeit Verdächtiges beobachtet haben oder sonst Hinweise zur Tat geben können, sich unter der Telefonnummer 0 75 41/70 10 zu melden. Tipps, wie sich Betroffene bei einem solchen Schockanruf verhalten können, und Informationen rund um das Thema Betrug finden sich im Internet unter www.polizei-beratung.de.
Die Polizei rät beispielsweise dazu, dass die geschilderten Sachverhalte immer mit der betreffenden Person oder Menschen, die dieser nahestehen, unter bekannten Kontaktdaten abgeklärt werden. Bei Forderungen nach Geld oder anderen Wertsachen sollten Verwandte oder andere Vertraute mit einbezogen werden – und auch die Polizei kümmert sich im Falle verdächtiger Anrufe.