Zwei Taucher in Not. Mit dieser Situation waren Ersthelfer am 24. Februar in Meersburg konfrontiert. In der Uferzone kamen sie dem 55-Jährigen, der leider an den Folgen des Tauchunfalls verstarb, und der 38-Jährigen zur Hilfe.
Das Gelände neben einem Gastronomiebetrieb ist schwer zugänglich. Die Feuerwehr behalf sich mit einer Steckleiter, um zu den Tauchern zu gelangen. Also waren die Passanten in einer herausfordernden Lage, als klar war: Die Taucher benötigen Hilfe.

Katharina Topp, Polizeihauptkommissarin beim Polizeipräsidium Einsatz, zu dem die Wasserschutzpolizeien gehören, sagt: „Generell gilt, dass jeder die Pflicht hat, zu helfen. Wer das aus reiner Bequemlichkeit nicht tut, der macht sich unter Umständen einer unterlassenen Hilfeleistung schuldig.“ Aber: „Um zu helfen, muss sich niemand in Lebensgefahr bringen. Wichtig ist, einen klaren Kopf zu bewahren. Das Mindeste ist immer, den Notruf zu wählen.“ Gut sei, gezielt andere Leute anzusprechen und gemeinsam zu helfen, erklärt Topp.
Die Polizeipressesprecherin rät: „Für medizinische Notfälle wie bei diesem Tauchunfall oder lebensbedrohlichen Zuständen immer die 112 wählen. 110 geht auch, aber durch das Verbinden zum Rettungsdienst vergeht wertvolle Zeit.“ Laut DLRG sind bei einem Notruf folgende Fragen zu beantworten: Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es und welche Verletzungen liegen vor? Wer meldet den Notfall? Elementar ist, nicht aufzulegen, sondern auf Rückfragen zu warten. Erst der Disponent beendet den Notruf. Am Bodensee gibt es zudem Notrufsäulen. Sie bieten für die DLRG einen konkreten Anhaltspunkt zum Unfallort.
Immer außerhalb des Gefahrenbereichs
Sobald der Notruf abgesetzt ist, wird Erste Hilfe geleistet. Ersthelfer sollten selbst immer außerhalb des Gefahrenbereichs sein – wenn sie den Notruf absetzen und wenn sie Sofortmaßnahmen einleiten. Konkrete Tipps zur Rettung aus dem Wasser geben DLRG, Malteser und andere Organisationen. Betont wird stets die Selbstrettung. Schwimmer, die erschöpft sind, können sich beispielsweise in der Rückenlage ausruhen, bis Rettungskräfte sie erreichen. Starten Ersthelfer Rettungsversuche, raten die Malteser, sich möglichst einen festen Punkt zu suchen und einen Rettungsring oder andere schwimmbare Gegenstände zu nutzen.
An Land gelten dann dieselben Erst-Hilfe-Regeln wie bei anderen Unfällen auch. Zentral sind die Vitalfunktionen – unter anderem die Atmung. In Meersburg wurde der 55-jährige Taucher beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits von Ersthelfern reanimiert. Polizeihauptkommissarin Katharina Topp hebt hervor, dass Beispiele „ganz allgemein gehalten“ zu verstehen sind. „Denn es wird immer auf den konkreten Fall ankommen.“ Wer sich in Erster Hilfe unsicher sei, „der sollte sich für eine Schulung anmelden oder sich im Internet bei den Rettungsdiensten informieren“, sagt die Polizeipressesprecherin.