In und um Owingen könnte in absehbarer Zeit viel gebaut werden. Nicht nur das Feriendorf wartet auf grünes Licht, auch das Bauquartier in Billafingen auf dem Baugebiet Hasenbühl-Süd. Die Pläne dafür soll nun ein Wettbewerb bringen. Das hat der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung beschlossen. Auf einer Fläche von 3473 Quadratmetern sollen zwei Mehrfamilienhäuser sowie zwei Doppelhäuser entstehen. An dieser Idee eines Bauquartiers will die Gemeinde festhalten, ebenso daran, die Umsetzung in eine Hand zu legen. Allerdings schreibt die Gemeinde den Wettbewerb nun ohne Maßnahmen wie die zuvor angedachte Preisbindung der Mietwohnungen mit um etwa 30 Prozent reduzierten Mieten.
Wettbewerb in zwei Stufen
„Zugaben wie soziale Kriterien können unter den derzeitigen Bedingungen kaum berücksichtigt werden“, sagt Architekt Thomas Hirthe in der Sitzung. Er begleitet den Wettbewerb und erläutert dem Gremium, er sehe dafür zwei Stufen vor: Im Teilnahmewettbewerb seien interessierte Investoren aufgefordert, ihre Pläne und Angebote einzureichen. Daraus werden fünf ausgewählt, die in der zweiten Stufe ein Planungskonzept sowie ein Kaufpreisangebot und Aussagen zum Energiestandard und Umsetzungszeitraum vorlegen sollen. Bei der Punktevergabe machen städtebaulich-architektonische Kriterien 55 Prozent der Gesamtpunktzahl aus, ökologische Kriterien sowie Preis fallen mit jeweils 19 Prozent ins Gewicht, und sieben Prozent entfallen auf den Umsetzungszeitraum.
Die elfköpfige Jury setzt sich aus Gemeinderatsmitgliedern, Bürgermeister Henrik Wengert, Baumamtsleiter Bernhard Widenhorn sowie einem externen Mitglied zusammen. Der Wettbewerb soll noch im Februar beginnen. „Wenn es läuft wie geplant, soll noch vor der Sommerpause eine Vergabe stattfinden“, sagt Ortsbaumeister Widenhorn.
Längere Vorgeschichte
Das Projekt begleitet den Owinger Gemeinderat schon länger. 2021 hatte die Baugenossenschaft Überlingen (BGÜ) den Zuschlag erhalten, das Gelände als Investor zu entwickeln. Doch aufgrund der gestiegenen Baukosten trat die BGÜ im Juni 2024 zurück, das Projekt könne in absehbarer Zeit nicht wirtschaftlich annehmbar umgesetzt und betrieben werden. Das bestätigten laut Widenhorn in der Folge auch weitere Interessenten. Der Sitzungsvorlage zufolge geht die Gemeinde davon aus, durch den Verkauf des Grundstücks über 760.000 Euro zu erwirtschaften.