Der 20-Jährige hatte sich zunächst mit einem Freund im Bereich der Pirateninsel aufgehalten, an Land. Er ging ins Wasser und ging plötzlich unter. Das war gegen 17.30 Uhr am Sonntag.
Auf der Intensivstation
Zwei zufällig in der Nähe stehende Feuerwehrmänner beobachteten den Vorfall und zogen den 20-Jährigen aus dem Wasser, berichtete die Polizei. Der Verunglückte war bewusstlos und zog sich mutmaßlich schwere Verletzungen durch eine Unterversorgung mit Sauerstoff zu. Deshalb wurde er auch von Ravensburg aus, wo er am Sonntag mit dem Rettungshubschrauber hingeflogen wurde, in eine Spezialklinik gebracht. „Er liegt auf der Intensivstation„, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Die Polizei geht nicht von einem Fremdverschulden aus, konnte bislang aber weder das Opfer noch dessen Freund vernehmen. Dieser sei der deutschen Sprache nicht so mächtig, und der Verunglückte sei bislang nicht vernehmungsfähig gewesen.

Polizeisprecherin Karina Urbat sagte, dass gegenwärtig für den Unfall zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen werden könnten: Ein medizinischer Notfall oder dass der 20-Jährige möglicherweise gar nicht schwimmen konnte. „Generell gilt: In Badeseen sollten von den Gästen unbedingt die Nichtschwimmer- und Schwimmerbereiche beachtet werden.“
Tücken im Untergrund
Der Schlosssee in Salem birgt seine Tücken. Es handelt sich um einen Baggersee, und der Seegrund ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Da kann es an Stellen, in denen man am einen Tag noch stehen konnte, am nächsten Tag schon weiter in die Tiefe gehen.
Gaffer erschweren Arbeit der Rettungskräfte
Die am Schlosssee stationierte DLRG wurde nach dem Unfall zur Hilfe gerufen, die ehrenamtlich tätigen Helfer konnten den Mann reanimieren. Doch wieder einmal erschwerten Gaffer die Arbeit der Rettungskräfte. Laut dem Sachbearbeiter der Polizei, auf den sich die Pressesprecherin beruft, „waren Helfer der DLRG damit beschäftigt, die Gaffer fernzuhalten“. Mit Handtüchern hätten sie einen Sichtschutz aufbauen müssen. Urbat: „Leider ist so ein Verhalten mittlerweile an der Tagesordnung.“