Internetanbindungen über 5G-Antennen und eine GPS-Antenne. Das sind unter anderem die technischen Neuigkeiten, die sich im Mannschaftstransportwagen (MTW) Florian Sipplingen 1/19-1 befinden. Am vergangenen Samstag, beim „Blaulichttag“ in Sipplingen, wird das Fahrzeug offiziell auf dem Dorfplatz eingeweiht. Der Schlüssel für das Fahrzeug wird symbolisch von Bürgermeister Oliver Gortat an Gemeinderat Clemens Beirer, „stellvertretend für alle Einwohnerinnen und Einwohner“, wie Gortat erklärt, übergeben. Anschließend übergibt Beirer den Schlüssel „im Namen der Einwohnerinnen und Einwohner“ an den Feuerwehrkommandanten Mirko Schirmeister.

„Mit dem neuen MTW mit Führungsausstattung können unsere Feuerwehrkameraden schnell und besser zum Einsatzort gelangen“, erklärt Bürgermeister Gortat. Einsatzabwicklungen seien mit dem Fahrzeug „einfach und effizient“. Diese Aspekte seien einige der „guten“ Argumente für Gemeinderat und Bürgermeister Gortat gewesen, um den neuen MTW anzuschaffen.

Das neue Fahrzeug wird vom Sipplinger Pfarrer József Biró geweiht.
Das neue Fahrzeug wird vom Sipplinger Pfarrer József Biró geweiht. | Bild: Natan Pawluczuk

„Wir haben im Prinzip mit diesem Fahrzeug technisch viel mehr Möglichkeiten“, sagt Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sipplingen, Mirko Schirmeister. Durch die sich am Fahrzeug befindenden 5G- und GPS-Antennen ist eine „dauerhafte digitale Verbindung“ über die Leitstelle und das sogenannte Fireboard- und das RVS-System möglich, wie der Sipplinger Feuerwehrkommandant berichtet. Über das Fireboard- und LVS-System können Echtzeitdaten zwischen Leitstelle und MTW ausgetauscht werden, wie Schirmeister erklärt. „Es hilft uns, die Einsätze besser zu strukturieren“, sagt er. Das neue Fahrzeug sei aber nicht nur ein technisches Hilfsmittel, wie Schirmeister erläutert. „Es steht auch symbolisch für den Schutz und die Sicherheit der Menschen in Sipplingen und darüber hinaus“, sagt der Feuerwehrkommandant.

Zusammenarbeit funktioniert „perfekt“

„Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Gemeinderat und Feuerwehr, die ist perfekt“, findet Mirko Schirmeister. Man habe „sehr kurze Kommunikationswege“ zwischen den Parteien und „sehr gute Abstimmungen“. „Wir werden vollumfänglich unterstützt“, sagt Schirmeister. Der Feuerwehrkommandant erzählt von der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, bei der die Finanzierung von zwei Großflächenleuchten zugesagt worden sei. Diese Leuchten würden die Einsätze den Feuerwehrkameraden bei „Unwetterlagen im Uferbereich oder auf der B31“ sicherer machen, wie der Feuerwehrkommandant erklärt. Die „Blaulichtfamilie“ in Sipplingen besteht aus der Freiwilligen Feuerwehr Sipplingen und aus den Ortsvereinen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Letztere beiden Vereine sind auch beim „Blaulichttag“ vertreten.

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Das DRK Sipplingen stellt bei der Veranstaltung ein Einsatzzelt vor, das sich binnen ein bis zwei Minuten mit einem Kompressor aufbauen lässt, wie Felix Bellgardt, Bereitschaftsleiter beim DRK Sipplingen, erklärt. „Viel schneller als früher mit dem Gestänge“, sagt Bellgardt zur Effizienz des Zeltes. Außerdem präsentiert das DRK noch das restliche Equipment in seinem Einsatzfahrzeug: Feldbetten, Tragen, ein AED-Gerät (Automatisierter externer Defibrillator). Das moderne Equipment sei für den DRK-Ortsverein essenziell, so Felix Bellgardt: „Wir haben wie viele Vereine auch ein bisschen mit dem Personalmangel zu kämpfen.“

Auch der DRK-Ortsverband Sipplingen ist beim Blaulichttag vertreten. Felix Bellgardt zeigt das Einsatzzelt im Hintergrund, das sich ...
Auch der DRK-Ortsverband Sipplingen ist beim Blaulichttag vertreten. Felix Bellgardt zeigt das Einsatzzelt im Hintergrund, das sich binnen ein bis zwei Minuten mit einem Kompressor aufbauen lässt. | Bild: Natan Pawluczuk

Über dem Dorfplatz fliegt derweil alle paar Minuten eine Drohne. Willi Schirmeister, Vorsitzender der DLRG Sipplingen, erläutert den Zweck der Drohne: „Im Wesentlichen ist es die Personensuche.“ Auch zu Überwachungszwecken, wie beim „Blaulichttag“, werde die Drohne verwendet, wie Schirmeister erklärt. Auch die Polizei verwende die Drohne, unter anderem, um demente Menschen, die sich verlaufen, wiederzufinden.

Willi Schirmeister und sein DLRG-Kollege Jörg Brand geben zudem Einblicke, wie es mit den Einsätzen am See aussieht. „Das Problem ist im Wasser. Wir sehen nur jemanden, der lebt“, sagt Schirmeister. Die gesuchte Person müsse Wärme ausstrahlen oder sichtbar sein. „Wir suchen Personen hauptsächlich mit Infrarot“, sagt Jörg Brand, Bootsführer bei der DLRG Sipplingen. Wenn beides nicht zutrifft und die Person bereits tot ist, werde Quadratmeter für Quadratmeter abgesucht, wie Vorsitzender Willi Schirmeister erklärt. „Das ist relativ schwierig und aufwendig“, betont er. Die DLRG Sipplingen besitzt laut Willi Schirmeister zwei Drohnen. Eine sei mit Haushaltsmitteln des Ortsvereins finanziert worden, die andere über private Spenden, über die Gemeinde und die DLRG.

Willi Schirmeister (links), Jörg Brand (rechts) und eine der Drohnen der DLRG Sipplingen, die von Brands Sohn Valentino (Mitte), ...
Willi Schirmeister (links), Jörg Brand (rechts) und eine der Drohnen der DLRG Sipplingen, die von Brands Sohn Valentino (Mitte), gesteuert wird. | Bild: Natan Pawluczuk