Die Heiligen Drei Könige brachten der Legende nach Gold, Weihrauch und Myrrhe an die Krippe. Dem Kind im Stroh sollte mit Edelmetall und Räucherwerk gehuldigt werden. In Überlingen bemächtigte man sich nun des Namens „Dreikönigsmarsch“, um Protest gegen die Coronaregeln zu überbringen.
Doch was bringen die Protestler mit? Eine Gabe, die aus Zweifeln besteht. Sie wird ständig neu verpackt, inhaltlich kommt aber nichts Neues heraus.
Die Protestler um Daecke und Baiker wiederholen gebetsmühlenartig ihre fatale Überzeugung, dass die Pandemie eine Übertreibung von Politikern und Journalisten sei, denen das blöde Volk blind folgt.
Sie sind immun gegen die simpelste Antwort, trotzdem sei‘s noch einmal versucht: Die Pandemie verläuft deshalb vergleichsweise harmlos, weil die Leute klug sind und sich an die Regeln halten. Die Regeln schmerzen, sie retten Einzelnen aber das Leben.
Die Gabe der Gesellschaft ist aus Verzicht gemacht
Wie passen Querdenker wie Daecke und Baiker da ins Bild? So lange sie Abstand wahren, sich und andere nicht gefährden, die Menschenwürde nicht mit Füßen treten und keine rechte Hetze verbreiten, ist ihr Pochen auf den Erhalt der Grundrechte unproblematisch. Sie sind zu wenige, als dass sie die Gesellschaft spalten könnten. Es ist diese Gesellschaft selbst, die eine gewichtige Gabe bringt. Sie ist aus Verzicht gemacht.