„I-Hager, I-Hager, I-Hager“: Dieser Ruf schallte am Sonntag immer wieder durch die Straßen und Besenwirtschaften Bambergens: Mehr als 1000 Hästräger und Musikanten haben bei Sonnenschein dem Narrenverein Bambergen „Kuckucks I-Hager“ anlässlich dessen 60-jährigen Bestehens ihre Ehre erwiesen. Während des vom ehemaligen Ortsvorsteher Siegfried Weber moderierten Jubiläumsumzuges kamen sowohl Teilnehmer als auch Zuschauer auf ihre Kosten. Ausgehend von der Aufstellung in der Dorfstraße verlief der Umzug über die Straße Im Kirchleösch bis zum Feuerwehrhaus. Ob „Narri-Klapp Klapp“ oder „Kilbe Goscht““, ob „Juhuu“ oder natürlich „Narri-Narro“, wie es im fastnächtlichen Dialektgemisch erklang: Die Stimmung war prächtig.

Das war bereits am Freitagabend so, als die Bamberger Narren den „Landadel“ der Stadt Überlingen – die Narren aus allen sieben Teilorten zuzüglich des Narrenvereins aus Andelshofen – zum Landadeltreffen eingeladen hatten. Bevor es zur großen Party im Zelt neben dem Dorfgemeinschaftshaus kam, hatte die Zimmermannsgilde aus Bonndorf einen rund 20 Meter hohen Narrenbaum neben dem Dorfgemeinschaftshaus aufgestellt, was indes etwas Zeit beanspruchte. Bei Temperaturen unter null Grad Celsius sorgte der Musikverein Harmonie Lippertsreute für wärmende Klänge. Im Zelt begrüßte Werner Brodmann die Gäste mit der Abkürzung „FDH“, was im Kuckucks-I-Hager-Dialekt so viel heißt wie „Freude, Disco, Heiterkeit“. Der 64-Jährige steht den Bamberger Narren bereits seit 1992 als Präsident vor, wurde erstmals 1984 in der Zusammensetzung des Vorstandes als Beisitzer erwähnt und war mehrere Jahre als Narrenpolizist im Einsatz.

Die Schirmherrschaft zum Jubiläumsumzug hatte Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler übernommen. Beim morgendlichen Zunftmeisterempfang hatte Michael Walser, Landvogt der Landschaft Linzgau der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, unter anderem auf die Gründung des Landadels im Jahre 2001 aufmerksam gemacht. Zeitler wiederum hatte beim „fulminanten“ Empfang, so seine Worte, seine Hochachtung zum Ausdruck gebracht, was die Bamberger alles auf die Beine gestellt hätten. „Ich bin begeistert. 36 Musik- und Narrengruppen – das ist mega, und ich sehe eigentlich nur glückliche Gesichter“, sagte Zeitler im Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Was hier ehrenamtlich auf die Beine gestellt wird, ist phänomenal.“ Ins gleiche Horn blies Ortsvorsteher Daniel Plocher. „Was ich faszinierend finde, ist halt immer, was so ein Verein auf die Beine stellt“, sagte Plocher in Bezug auf die nicht einfache Organisation eines solch großen Treffens. „Die meistern das immer mit Bravour, da bin ich richtig stolz auf meine Bamberger – ganz große Klasse“, war auch der Ortsvorsteher voll des Lobes.

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