„Guggemusik ist das geilste Hobby der Welt“: Mit dieser Meinung scheint Guggevamps-Chef Thilo Hummel nicht alleine zu stehen. Denn was an zwei Tagen aus Anlass des 11. Geburtstags der Guggevamps im Kursaal von Überlingen zu hören und zu erleben war, schien nicht nur die Gastgeber zu beeindrucken: Die Stimmung war sowohl bei allen aufführenden 16 Guggemusiken als auch beim zahlreich erschienenen Publikum groß.
„Es scheint, als hätten alle gewartet auf diesen Termin“, sagte Schriftführerin Tanja Held. „Es ist sowas wie eine große Gemeinschaft. Wir haben alle das gleiche Hobby. Alle haben Spaß und es verbindet einfach.“ Dies sei auch der Grund, warum so viele Mitglieder der verschiedenen Guggenmusiken so gut durch die Pandemie gekommen sind und ihren Vereinen die Treue gehalten haben.

Viele kamen direkt vom Umzug der Narrenzunft
Bereits mit Öffnung des Saals am Freitagabend gab es eine große Schlange an wartenden Fans, von denen viele vom Umzug der Narrenzunft Überlingen gekommen waren. „Dort waren so viele Leute da wie schon ganz lange nicht mehr“, erläuterte der musikalische Leiter Marco Hummel. „Als hätte Corona sein müssen, dass so viele wieder richtig Hunger haben auf den 11.11., auf den Narrenmarsch und auf unsere Veranstaltung.“
„Wir hatten wirklich schon gute Stimmung bei den ersten Guggen“, freute sich Thilo Hummel über den Auftritt der „Xplosiv Singen“, der „Bittelbrunner Glockästupfer“ und der „Hedos Herdwangen“. „Dann haben wir gemerkt, wie es sich immer mehr anheizt. Und wir wurden auch immer heißer.“ Damit zielte Hummel auf den Auftritt seiner Guggevamps, die sich auf der Bühne hinter geschlossenen Vorhang versammelt hatten und dort – nicht sichtbar für die Konzertgäste – das erste Stück spielten.

„Als der Vorhang dann aufging, gab es bei uns ein wahnsinniges Gänsehautfeeling und einen Riesenjubel im Publikum“, so der Vorsitzende. „Es war so, als hätten alle auf diesen Moment gewartet“, flocht Tanja Held ein. Und Dirigent Marco Hummel ergänzte: „Ich habe es nicht glauben können, dass die Leute so mitgefiebert haben.“
Monsterkonzert mit über 100 Mitwirkenden
War bis dahin die Stimmung schon bestens, stieg sie beim gemeinsamen Monsterkonzert mit den Seegumpern mit über 100 Ausführenden ins Unermessliche. Thilo Hummel: „Unseren neuen rotschwarzen Mantel konnten wir nachher gefühlt auswringen, wir waren alle klatschnass und glücklich.“ Das Glückgefühl stellte sich auch am zweiten Abend ein, als weitere Guggen, darunter die begeisternden „Blech Beat Gugga“ aus der Nähe von Ulm, für stundenlange schräg gespielte Blasmusik sorgten.
