Vorbei die Zeiten der unfreiwilligen Enthaltsamkeit: Nach zwei Jahren Zwangspause steht wieder ein Narrenbaum auf der Hofstatt und zeugt vom Höhepunkt der Fastnacht. Und sie haben es nicht verlernt Mit einem kräftigen „Hauuuuuuu …ruck!“ stemmte die Zimmermannsgilde das närrische Wahrzeichen unter dem Kommando von Wolfgang Schöllhorn in luftige Höhen.
Um 16.22 Uhr meldete Narrenpolizist Peter Graubach mit seiner Schelle Vollzug, das gemischte Ensemble aus Jugendkapelle und mehreren Guggenvertretern stimmte unter der Leitung von Philipp Hüve den Narrenmarsch und erstmals tanzten die neuen Narreneltern Stefan Mayer und Achim Friesenhagen ihren Walzer unter badischen Kranz.
Hasenballon am Baum
Doch was schwebte über dem Wipfel? Ein riesiger Hasenballon überragte den Baum noch um einige Meter. Der Narrenvater hatte sich den Spaß erlaubt und einem Geschenk aus der Zunftstube einen großen Auftritt beschert. „In China haben wir ja jetzt das Jahr des Hasen, da passt das doch“, kommentierte er.
Ein anderes Novum war am Zugseil des Narrenbaums zu beobachten. Erstmals packten einige junge Alte Wieber mit an und standen den kleinen Hänsele mit Täschchen und Tatkraft zur Seite. Beim anschließenden Schnellen mussten sie das Feld allerdings den Rüsselträgern überlassen.
Brezeln und Bonbons fürs Publikum
Mussten sich die Kindergärten bei ihrem Umzug am Morgen noch durch den Nebel tasten, hatte mit dem Auftritt des Narrenbaums die Sonne auch am See das Dach aus Hochnebel und Wolken durchbrochen und begleitete den Nachmittagsauftritt durch die Gassen. Junghänsele, kleine Löwinnen und der Alte-Wieber-Nachwuchs flankierten die Kutsche mit den Narreneltern, die das Publikum mit Brezeln und Bonbons bedachten.
Bereits fester Bestandteil des Umzugs Bernhard Kitt und Reinhard Moser, die in diesem Jahr als zünftig Bauernmarktschreier auf die Zuschauer zugingen. Auffallend auch eine engagierte Gruppe als neuartige Qualle, die im See auf Jagd nach der lästigen Quagga-Muschel geht. Mäschgerle zuhauf auch unter den Zuschauern, von denen sich der eine oder andere sogar an ein indigenes Kostüm gewagt hatte.