Während die geplanten Neubauten der Firma Betz und Weber Baupartner auf dem Areal hinter dem Telekomgebäude an der Langgasse noch in den Startlöchern stehen, tut sich in dem markanten Gebäude einiges. Zwar werden die oberen Etagen weiterhin von verschiedenen Vereinen genutzt, doch lag das Erdgeschoss nach dem Auszug des Judovereins zwischenzeitlich brach.
Nach umfangreichen Umbauten wird diese Ebene ab Montag, 8. April, für Arztpraxen genutzt, die unter dem Namen Hausarztzentrum am Burgberg firmieren. Neben dem Initiator, dem Allgemeinmediziner Rainer Röver, praktizieren hier künftig weitere vier Kolleginnen als Fachärzte für Notfall- und Allgemeinmedizin.
Bereits vor rund drei Jahren hatte Rainer Röver neben seinem Standort am Burgbergring auch eine Praxis in der Obertorstraße übernommen, die eine Nachfolgeregelung gesucht hatte. Beide Praxen hat Röver vor einigen Wochen geschlossen, um den Umzug zu realisieren und die bevorstehende Neueröffnung vorzubereiten. Erschlossen ist das neue Hausarztzentrum über den Kuchelmannweg, über den auch einige Parkplätze am Gebäude zu erreichen sind.
Bebauungsplan für Praxis geändert
Voraussetzung war allerdings die Absicherung der künftigen Nutzung durch eine Teiländerung des Bebauungsplans an dieser Stelle. Die Festsetzungen sahen hier seit der Ansiedlung der Telekom eine Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung Post vor, die vor allem von verschiedenen Vereinen genutzt wurde. Die waren sich auch mit dem Eigentümer Betz und Weber einig über die Nutzungsmodalitäten geworden. Zudem sind in dem Gebäude seit geraumer Zeit zwei Wohnungen für Geflüchtete untergebracht, die schon zuvor genehmigt waren.

Um die Realisierung zu ermöglichen, war die Änderung des Bebauungsplanes in dem vorliegenden Bereich rund um das Telekomgebäude erforderlich. Da nicht von einem gleichwertigen Nutzungsverhältnis von Wohn- und Gewerbenutzung ausgegangen werden könne, erläuterte Baubürgermeister Thomas Kölschbach bei der Beratung in den Gremien, sei die Festsetzung eines „Urbanes Gebietes“ vorgesehen. Dies ermögliche neben der Wohn- und Gewerbenutzung auch weitere Nutzungen, wie eine soziale oder kulturelle Nutzung.