Ein lauter Knall in der Nacht auf Mittwoch hat die Nachbarschaft rund um die Geschäftsstelle der Volksbank Hochrhein in Albbruck erschüttert. Unbekannte sprengten dort einen Geldautomaten und hinterließen ein Trümmerfeld. Die Polizei fahndet nach den flüchtigen Tätern und bittet um Hinweise.
Auch dem Vorstand sowie den Mitarbeitern der Volksbank Hochrhein bleiben viele Fragen weiter offen: Wer sind die Unbekannten? Warum Albbruck? Konnten die Täter überhaupt Beute ergattern? Peter König, Bereichsleiter Vorstandsstab, teilt am Tag nach der Tat auf Nachfrage sein Wissen mit der Öffentlichkeit.
Beute könnte unbrauchbar sein
„Bereits seit dem 1. Januar 2024 sind sämtliche SB-Bereiche der Bank in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr komplett geschlossen. Dies gilt für auch für den Standort Albbruck“, so der Bereichsleiter. Die elektronisch gesteuerte Türöffnung stelle das Schließen der Schiebetüre sicher. Diese Regelung finde sich auch bei anderen regionalen Banken. Die Frage, wie sich die Unbekannten Zugang zu der Filiale verschafft haben, bleibt also weiter offen.
Egal wie, die Täter sind in das Innere der Geschäftsstelle eingedrungen. Und auch zur Automatensprengung ist es gekommen. Doch selbst wenn die Unbekannten an die Geldscheine des Automaten gekommen sein sollten, bestehe die Möglichkeit, dass sie mit ihrer Beute nichts anfangen können.
Auch Nachfrage teilt Peter König mit: „Einfärbesysteme als Teil des gesamten Sicherheitskonzeptes in unseren SB-Bereichen werden von uns genutzt.“ Zusätzlich sind Geldscheine nummeriert und können so Verbrechen zugeordnet werden.
Schaden steht erst nach Gutachten fest
Wann die Filiale in Albbruck wieder eröffnet werden könnte, sei zum derzeitigen Zeitpunkt unklar. Erst, nachdem Gutachter das Gebäude und den Schaden analysiert hätten, könne man weitere Aussagen darüber treffen, wann welche Teile der Geschäftsstelle für Mitarbeiter und Kunden wieder nutzbar seien.
Das gleiche Prozedere gelte für die Höhe des Schadens. Erst mit den entsprechenden Gutachten könnten die tatsächlich entstandenen Kosten beziffert werden. Ob und in welcher Höhe der wirtschaftliche Schaden an der Volksbank Hochrhein „hängen bleibt“, sei noch unklar. „Allgemein lässt sich sagen, dass wir gut versichert sind“, so der Bereichsleiter abschließend.
Weitere Fälle
- Lörrach: Am 30. Januar 2023 wurde ein Geldautomat der Sparkassen-Filiale im Lörracher Stadtteil Hauingen gesprengt.
- Berau: Am 25. April 2024 wurde der Geldautomat der SB-Filiale der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen in Berau gesprengt.
- Schweiz: Auch die Kantonspolizeien der grenznahen Schweizer Kantone berichteten in der Vergangenheit immer wieder von gesprengten Geldautomaten. Die jüngsten Fälle ereigneten sich am 10. Mai 2024 in Buchs im Kanton Zürich sowie am 11. Mai 2024 in Dottikon im Kanton Aargau.
- Ermittlungen: Das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Freiburg haben eine Ermittlungskooperation gebildet. Ziel ist es, die Verbrecher zu schnappen und Vorkehrungen gegen Angriffe auf Geldautomaten zu treffen. „Das Sprengen von Geldausgabeautomaten ist seit wenigen Jahren ein Kriminalitätsphänomen, das den klassischen Banküberfall nahezu abgelöst hat“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von 2024.