Es ist ein Stelldichein von schönen und teilweise sehr seltenen Vertretern der Automobilgeschichte und des Motorsport. Offen, geschlossen, als Speedster oder die gediegene Reiselimousine, glänzender Chrom oder 90 Jahre Patina – Vertreter aller Gattungen gehen am Samstag bei der Eggberg-Klassik an den Start.
Arno Wenk, der Sprecher, stellt die rund 160 Oldtimer vor. Hans-Martin Vögtle übergibt ihm auf Karteikarten die Stichworte zu den Teilnehmerfahrzeugen. Am Samstag schwingt Vögtle bei jedem Fahrzeug die Startflagge für die sogenannte Gleichmäßigkeitsfahrt, das heißt, die Auto werden nicht möglichst schnell, sondern gleichmäßig gefahren.
Bereits vor dem offiziellen Start der Veranstaltung Samstag waren die ersten Oldtimer vor dem Portal des Bad Säckinger St.-Fridolin-Münsters auf das Start-Zelt zu gerollt. Zu jedem Fahrzeug gab es etwas zu berichten. Als einer der ersten durchfuhr ein Fiat 124 aus dem Jahre 1975 das Zelt. Das Fahrzeug ist ein echtes Polizeiauto der Carabinieri aus Bergamo.

Eines der ältesten Fahrzeuge war ein Chevrolet Six Special aus dem Jahre 1932, dem sein Alter und eine Patina in Würde anzusehen ist. Auf ihm prangt ein Aufkleber „Nachhaltigkeit leben. Kulturgut hegen und pflegen. Ich bin über 90“. Das jüngste Fahrerteam, die Geschwister Kresta, sind 17 und 18 Jahre jung. Auch die Jugend ist für das Thema Oldtimer zu begeistern. Das älteste angemeldete Auto wurde im Jahr der Weltwirtschaftkrise in Italien gebaut: ein Fiat Special von 1929.
Bis kurz vor 19 Uhr dauerte die Vorstellung der Fahrzeuge, die sich allesamt einer Überprüfung durch die Dekra stellen mussten, bevor sie den Aufkleber für die Wertungseinträge bekamen.
Am Samstagmorgen versammeln sich alle Fahrerteams zur Besprechung beim Fahrerlager am Schwimmbad, bevor es losgeht. Karl Wolber lobt Bürgermeister Alexander Guhl und die Stadt, die sehr entgegenkommend seien. Man wolle, dass die Oldtimer in die Stadt auf den Münsterplatz und auch in den Schlosspark kommen.
Die Eggberg-Klassik sei ein fester Bestandteil im kulturellen Kalender Bad Säckingens. Darüber ist das Vorstandsteam des Freiburger Motorsport-Clubs (FMC), Hubert Hottinger und Peter Plitz, sehr froh und dankbar. Von 2005 bis 2012 organisierte Hottinger die Eggberg-Klassik mit Klaus Morhammer, ab 2015 war der Automobilclub Bad Säckingen mit dabei und seit 2023 der FMC.

Bei der Gleichmäßigkeitsfahrt gibt es einen Lauf, um die Sollzeit zu ermitteln. In früheren Zeiten fanden dagegen am Eggberg noch Rennen statt. Gegen Nachmittag beginnt der erste Wertungslauf. Von fünf Durchläufen auf der etwa Kilometer langen Stecke werden die besten vier gewertet. Die Fahrer werden von den Organisatoren gemahnt, ordentlich zu fahren. „Wir wollen nicht, dass überholt wird“, sagt Karl Wolber. Deswegen wird bei schnellen oder langsameren Fahrzeugen auch immer ein zeitlich passender Abstand eingeplant, damit niemand gedrängelt wird oder unnötig abbremsen muss. Die Strecke ist in etwas über fünf Minuten zu bewältigen. Wer rast und zu schnell fährt, ist raus.

Viele schaulustige Besucherinnen und Besucher haben sich am Start versammelt und bestaunen die Zeugen gelebter Geschichte. Bis zum Abend laufen die Prüfungsläufe. Mit einem gemeinsamen Abendessen aller schließt die Veranstaltung ab, bevor es am Sonntag zu den letzten Prüfungen und anschließend zur großen Siegerehrung im Schlosspark geht.