Für Melanie und Thomas Schwinlin aus Öflingen ist es die Erfüllung eines Traums. Für Bad Säckingen die weitere Erschließung eines Tourismusbereichs. Am Bergsee entsteht momentan mit großem Aufwand auf einer Fläche von rund 13 000 Quadratmetern ein Kletterwald mit sechs Parcours. Am 25. Mai ist Eröffnung.
Thomas Schwinlin ist ausgebildeter Berg- und Skiführer und bietet seit 2006 unter anderem Kletterkurse im Albtal für Kinder an, im Rahmen der verschiedenen Kinderferienprogramme. 2009 errichtete er zwei Jahre lang einen mobilen Kletterwald auf einem Waldspielplatz in Öflingen. „Da habe ich mir überlegt, dass es bei uns eigentlich einen festen Kletterwald geben müsste“, sagt er. Das war 2013. Im Internet recherchierte Schwinlin, das es in der näheren Umgebung von Öflingen keine Einrichtung dieser Art gibt.
Anfangs konzentrierte sich seine Suche nach einem geeigneten Gelände auf den Bereich Wehr. Dann weitete er seine Suche aus, bis er Schließlich in Bad Säckingen gelandet ist. „Alexander Guhl war angetan von der Idee“, erinnert sich Thomas Schwinlin, als er beim Bad Säckinger Bürgermeister vorgesprochen hatte. Gemeinsam mit Stadtförster Gabriel Hieke besichtigte das Ehepaar Schwinlin geeignete Grundstücke und schnell hat sich das Paar für die Fläche am oberen Ende des Bergsees entschieden. Doch dann stagnierte das Projekt zunächst. „Der Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Bad Säckingen, Herrischried, Murg und Rickenbach musste geändert werden“, so Schwinlin weiter. Denn durch die bauliche Anlage verändert sich der Wald in ein Freizeitgelände. Im November 2018 entschied die Verwaltungsgemeinschaft für die Änderung.
Anfang Februar haben die Bauarbeiten begonnen. Doch bevor die Anlage in den Wald gebaut werden konnte, musste jeder Baum einzeln von einem Fachmann auf seine Standfestigkeit geprüft werden. Mit den sechs Kletterparcours in einer Höhe von vier bis 16 Metern wurde auch ein Blockhaus aufgestellt. In diesem Gebäude sind künftig ein Arbeitsraum sowie der Anmeldungsbereich für die Besucher untergebracht. Auch einen Kiosk wird es geben. „Und jeder Parcours endet mit einer Seilbahn“, macht der Kletterprofi neugierig. Wenn der Kletterpark im Mai öffnet, sollen sich alle angesprochen fühlen. Denn der Parcours ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet. „Wenn die Kinder eine Greifhöhe von 1,60 Meter erreichen, dürfen sie klettern“, erklärt Thomas Schwinlin.
Beim schweren Parcours muss es allerdings schon eine Greifhöhe von 1,80 Meter sein, weshalb dabei Kinder bereits ausgschlossen sind. Der Bergführer denkt auch an Firmen und Vereine, die den Kletterwald gemeinsam erobern dürfen. Auch Ungeübte dürfen auf die Parcours mit den verschiedenen Schwierigkeitsstufen. „Es wird immer jemand dabei sein“, so Schwinlin weiter. Momentan ist er gerade dabei, sein künftiges Personal schulen zu lassen. Parkmöglichkeiten für dei künftigen Besucher sind auch weiterhin nur auf dem bestehenden Waldparkplatz oberhalb des Bergsees möglich.
Das Projekt
Der Kletterwald „Hochempor“ ist künftig in den Monaten Juni, Juli und August bis 20 Uhr und in den Monaten September und Oktober bis 19 Uhr geöffnet. Es gibt drei leichte, zwei mittelschwere und einen schweren Parcours. Weitere Informationen stehen im Internet (www.kletterwald-hochempor.de) oder sind per E-Mail (info@kletterwald-hochempor.de) zu bekommen.