Marion Rank

Bad Säckingen – In Bukobe/Uganda leben 1500 Menschen, 800 davon Kinder, die täglich ein- bis eineinhalbstündige Fußmärsche zur Schule auf sich nehmen. Zu weit für kleinere Kinder: Der Schulbesuch wird hinausgezögert, bis die Kinder alt genug sind. Doch ohne Schule keine Bildung, kein Job, keine Perspektiven. Hier setzen Elisabeth Kanitz und der Verein S.T.E.P. Uganda an. Die gebürtige Afrikanerin aus Mbale/Uganda und der Verein unterstützen mehr als 30 Kinder und Jugendliche, Waisenkinder und alleinerziehende Mütter nebst Kindern, sichern Schulgelder und Lebensunterhalt.

Anfang des Jahres war mit dem Bau einer Dorfschule in Bukobe begonnen worden, zwei Klassenzimmer für die Erst- und Zweitklässler, doch die Schule platzt bereits schon wieder aus allen Nähten. In einer alten Moschee werden zwei Vorschulklassen, in der Dorfschule eine erste und eine zweite Klasse unterrichtet, gesamt über 200 Kinder. Geplant ist, das bereits begonnene Schulgebäude weiterzubauen, dessen Grundstück Elisabeth Kanitz 2012 zur Gründung einer Schule kaufte. Die Fertigstellung hatte Elisabeth Kanitz damals mangels ausreichender finanzieller Mittel stoppen müssen. Ziel des Vereins ist es, in den nächsten Jahren mit Hilfe öffentlicher Fördergelder und Spenden einen soliden Schulhaus-Neubau in Bukobe zu erstellen.

Im Mai reisten Elisabeth Kanitz und Christina Binder für zwei Wochen nach Uganda, machten sich persönlich ein Bild der Lage. Als „sehr arbeitsintensiv“, beschreibt Christina Binder den Aufenthalt. Kanitz und Binder berichteten über die Arbeit des Vereins in Deutschland, wovon der Schulleiter der Dorfschule, Schüler, Eltern, Ortsvorsteher und Dorfälteste „sehr beeindruckt und zutiefst dankbar“ waren, niemand hatte eine Vorstellung, wie der Verein zu Geld kam, erzählt Christina Binder. „Es war unglaublich ergreifend. Natürlich sollen wir allen danken.“ So viel Engagement der Deutschen war ansteckend: Der Ortsvorsteher möchte die Schulbücher und Stifte für alle Klassen bezahlen, ein Elternpaar Stoff für die Schuluniform besorgen, selbst anfertigen. Elisabeth Kanitz´Bruder will ein an die Schule angrenzendes Feld überschreiben, als Spiel- und Sportplatz. Ortsvorsteher, Dorfälteste und Schulleiter unterzeichneten zudem einen Brief an die Distriktverwaltung, um die staatliche Anerkennung für die neue Schule in die Wege zu leiten, was laut Binder bis zu drei Jahre dauern kann.

Etwas Zeit blieb Elisabeth Kanitz und Christina Binder, um die Schönheiten der Umgebung zu erkunden. „Abenteuerlich“ das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln: „Ich dachte mehr als einmal: hoffentlich komme ich lebendig zurück“, erinnert sich Christina Binder.

Kanitz hatte zwei gebrauchte, gespendete Nähmaschinen im Gepäck, zwei Frauen werden damit vor Ort auf den Märkten nähen. Auch ein neuer gesponserter Scanner flog mit, um Nachweise zu erbringen, was mit den Spendengeldern geschieht.

Außerdem als Spenden gebrauchte Laptops für Studenten und Geld für den Ziegenkauf. Unterstützt werden Familien der Schulkinder, alleinerziehende Elternteile, kinderreiche Familien oder Familien in besonderer Notlage.

„Wir können leider nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilen“, bedauert Binder. Oberste Priorität habe das Kinderhaus, die Bezahlung der Schulgelder und der Weiterbau der Dorfschule. Ein Bildvortrag am Samstag, 22. Oktober, 19 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus in Bad Säckingen, informiert über die Uganda-Reise.

Verein und Arbeit

  • Der Verein: S.T.E.P. Uganda (Skills Training Empowerment Programme-Vermittlung von Fähigkeiten für eine selbstbestimmte Zukunft) hat 85 Mitglieder. Ziel ist, den Kindern in Uganda eine Schulausbildung zu ermöglichen.
  • Aktionen: Der Verein organisiert Verkaufsstände und Benefizveranstaltungen. Elisabeth Kanitz und die Vereinsmitglieder überzeugen sich regelmäßig vor Ort von der ordnungsgemäßen Verwendung der Spenden. Der Verein sucht Paten, die einen Schüler monatlich mit 35 Euro unterstützen.
  • Kontakt: Elisabeth Kanitz (Vorsitzende), Telefon (07761/93 67 42, 0176/28 90 76 73), Bernhard Mutscheller (Schatzmeister, Telefon 07761/956 74), per E-Mail (info@step-uganda.de), im Internet (www.step-uganda.de, www.facebook.com/STEPUganda).
  • Spendenkonto: Sparkasse Hochrhein, IBAN: DE02 6845 2290 0077 0668 35, BIC: SKHRDE6WXXX