Markus Baier und Andreas Gerber

Rehakliniken bereiten sich bereits jetzt auf die Übernahme von Patienten aus Krankenhäusern vor. Das Bad Säckinger Rehaklinikum ist eine der Einrichtungen, die hier unter anderen infrage kommt. Geschäftsführer Peter Mast ist in Kontakt mit dem Landratsamt wie auch dem Klinikum Hochrhein in Waldshut, wie er berichtet. Auch die Oberberg-Fachklink-Rhein-Jura Bad Säckingen setzt sich mit der Möglichkeit auseinander. Im Übrigen haben beide Kliniken bislang keinen Coronafall in eigenen Haus.

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Ab wann müssten Rehakliniken Akutpatienten übernehmen? Falls die Coronawelle ein Maß annimmt, das die vorhandenen Krankenhauskapazitäten übersteigt, müssten leichte Akutfälle aus dem Krankenhaus in andere Einrichtungen verlegt werden. Das sieht der Krankenhausnotfallplan so vor, der jetzt in Kraft trat. Hierbei kommen laut Notfallplan neben Reha-Einrichtungen grundsätzlich auch Hotels und Hallen in Betracht.

Rehaklinik könnte Akutpatienten aufnehmen

„Dann doch lieber eine Rehaklinik“, sagt Geschäftsführer Peter Mast. Eine solche Einrichtung besitze bereits eine bauliche Infrastruktur, die besser geeignet ist, als beispielsweise ein Halle. „Wir haben Einzelzimmer mit Dusche/WC“, sagt Mast, daneben seien alle Abteilungen des Hauses auf einen medizinischen Pflegebetrieb ausgerichtet. Natürlich gebe es keine Intensivplätze mit Beatmung. Die Zahl der Akutpatienten, die die Rehaklinik Bad Säckingen übernehmen könnte, ist aber begrenzt. „Um die 20 Akutpatienten könnten wir aufnehmen“, sagt Peter Mast, mehr ginge mit dem vorhandenen Personal nicht, sonst müssten personelle Ressourcen von außen hinzukommen.

„Um die 20 Akutpatienten könnten wir aufnehmen“, sagt Peter Mast, Geschäftsführer der Rehaklinik Bad Säckingen und ...
„Um die 20 Akutpatienten könnten wir aufnehmen“, sagt Peter Mast, Geschäftsführer der Rehaklinik Bad Säckingen und Gesundheitscampusmanager. | Bild: Gök-Consulting

Peter Mast geht davon aus, dass sein Haus in einer solchen Notfallsituation in der ersten Stufe keine Corona-Patienten zugewiesen bekäme. „Es werden wahrscheinlich ausschließlich Akutpatienten mit leichten anderen Erkrankungen sein“, so Mast (Stufe drei im Notfallplan des Landratsamtes, siehe unten). Allerdings sei bei der momentan dynamischen Entwicklung noch nicht absehbar, was sich wann ändern werde.

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Derzeit hat das Rehaklinikum Bad Säckingen 120 Betten mit Kurgästen belegt. Der Betrieb laufe mit erheblichen Schutzmaßnahmen, es gebe auch Einschränkungen für Rehapatienten. Zudem bestehe Besuchsverbot. Der Speisesaal werde im Drei-Schicht-Betrieb gefahren, es werden nie mehr als 45 Personen versorgt – und diese alle mit ausreichend Abstand. Neue Patienten müssten vor der Anreise erst einen Risikocheck durchlaufen. Ambulante Patienten, die täglich von außen in die Klinik kommen, seien abbestellt, so Mast.

Auch die Rhein-Jura-Klinik beschäftigt die Krise

Auch in der Rhein-Jura-Klinik Bad Säckingen, einer privaten Akutklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen, macht man sich Gedanken dazu. Der ärztliche Direktor Andreas Jähne ist mit den Behörden im Kontakt. Jähne gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass psychiatrische Therapien schwieriger zu unterbrechen sind als andere.

Für ihn ist das nur im äußersten Notfall denkbar. Deshalb übernehme seine Klinik bereits jetzt Aufgaben im Zuge der Coronakrise, indem man Kompensationen für geschlossene Tageskliniken bereitstelle. Im Übrigen gelten an der Rhein-Jura-Klinik ebensolche Schutzmaßnahmen wie in anderen Rehakliniken.