Johanna Mutscheller

Toralf Richter und seine Frau Bettina Landau engagieren sich seit einigen Jahren für den Bad Säckinger Verein S.T.E.P. Uganda. Der Verein finanziert Kindern in Uganda eine qualifizierte Schulausbildung, um ihnen eine selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen. Nun sind die beiden erstmals zusammen mit ihren Kindern Maximilian und Paola und der Familie Michelotti-Hoos aus Bad Säckingen für drei Wochen dort, um das Hilfsprojekt zu besuchen und das Land samt seiner Einwohner persönlich kennen zu lernen.

Erkundung der Naturschönheiten

Die erste Woche nutzten die beiden Familien, um die Naturschönheiten des ostafrikanischen Landes zu erkunden, das nicht unbegründet auch als "Perle Afrikas" bezeichnet wird. S.T.E.P.-Vorstandsmitglied Toralf Richter berichtet uns von den Höhepunkten der Reise. Im Mount Elgon-Gebirge, das eines der höchsten Ostafrikas ist, wanderte die Gruppe zusammen mit zwei Park-Rangern, einem Koch und Lastenträgern innerhalb von fünf Tagen 83 Kilometer weit, um auf das 4300 Meter hohe Mount Elgon-Massiv zu gelangen. Obwohl man in solch tropischem Land wohl kaum einmal ans Frieren denkt, erzählen Bettina Landau und Toralf Richter von Temperaturen um die 0 Grad auf den Bergspitzen.

Die Dorfschule in Bukobe, die aktuell um vier Klassenzimmer erweitert wird.
Die Dorfschule in Bukobe, die aktuell um vier Klassenzimmer erweitert wird. | Bild: step uganda

Kaum hatten sie diese sportliche Etappe hinter sich, wartete auch schon die nächste Aufgabe: Es galt die Dorfschule im ostugandischen Bukobe zu besuchen, deren Aufbau S.T.E.P. Uganda seit einigen Jahren finanziert. Die Einrichtung besteht aus Kindergarten, Vor- und Grundschule. Sie zählt mittlerweile 276 Schüler, von denen der Anteil an Muslimen und Christen circa jeweils gleich groß ist. "Das Zusammenleben der Religionen funktioniert in Uganda auffallend gut. Das liegt möglicherweise daran, dass bis zur siebten Klasse christliche und muslimische Schüler gemeinsam den Religionsunterricht besuchen", erklärt Christina Binder, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zuständig ist.

Die Mauersteine wurden dank der neuen ISSB-Presse von den Dorfbewohnern selbst hergestellt.
Die Mauersteine wurden dank der neuen ISSB-Presse von den Dorfbewohnern selbst hergestellt. | Bild: step uganda

Da im nächsten Schuljahr wieder Klassen dazu kommen werden, sind die Menschen im Dorf derzeit dabei vier weitere Klassenzimmer fertigzustellen. Doch wie Toralf Richter betont, stehen auch danach noch viele neue Gebäude zum Bau an. So braucht die Schule beispielsweise noch eine Küche, einen Lehrer- beziehunsweise Empfangsraum, Schlafräume für auswärts wohnende Lehrerinnen und ein Wohngebäude für einen neu einzustellenden Schulleiter. Um die Umwelt zu schonen, hat sich der Verein nun für die kommenden Bauprojekte eine so genannte ISSB-Presse zugelegt, mit der Mauersteine ressourcenschonend aus Lehm und zugemischten Zement gepresst werden. Die Mauersteine werden nicht mehr gebrannt, sondern mehrere Wochen luftgetrocknet. Somit müssen keine Bäume mehr für die Brennöfen abgeholzt werden. Nachdem im Dorf eine Schulung zur Bedienung dieser Presse stattgefunden hatte, konnten so 700 dieser Steine hergestellt und zum Trocknen gelagert werden, berichtet Toralf Richter. Des weiteren pflanzten die Besucher aus Bad Säckingen zusammen mit den Einheimischen Obstbäume, wie Zitrone, Avocado, Mango, Orange und Papaja in den Schulgarten und führten viele Gespräche mit Familien, Schülern und Verantwortlichen des Vereins und der Schule.

Zusammen mit dem kommisarischen Schulleiter Butairu Wakhooli (von links) und dem Dorfältesten Yunusu Masaba pflanzen Bettina Landau und ...
Zusammen mit dem kommisarischen Schulleiter Butairu Wakhooli (von links) und dem Dorfältesten Yunusu Masaba pflanzen Bettina Landau und Toralf Richter Bäume in den Schulgarten. | Bild: step uganda

Das nächste Ziel der beiden Familien war nun das Kinderhaus in Mbale, der nächstgrößeren Stadt. "Das S.T.E.P. Development Kinderhaus in Mbale ist neben der Schule im Dorf Bukobe eines der beiden Hauptprojekte unseres Vereins. Es wurde von Elisabeth Kanitz aus Bad Säckingen aufgebaut", erklärt Toralf Richter.
Hier bekommen Waisen, Kinder von Alleinerziehenden oder aus prekären Situationen stammende Kinder Obhut, Nahrung und Zugang zu Bildung.

Eigeninitiative gefragt

Momentan wohnen 18 Kinder und Jugendliche in dem Haus, das aufgrund des schlechten Zustandes eigentlich dringend saniert werden sollte. Da der Verein dieses Geld aber momentan nicht aufbringen kann, ist er weiterhin stark auf engagierte Helfer und Sponsoren angewiesen. Doch um zumindest die Schönheitsmängel bis dahin zu beheben, erläutert Toralf Richter folgende Idee: "Wir haben zur Freude der Bewohner mit einem lokalen Malermeister einen frischen Apricot-Farbton ausgesucht, und nächste Woche werden in den Ferien unter der Anleitung des Malers die Kinder und Jugendlichen selbst ihre Heimstatt von innen zum Leuchten bringen."

Dankbar werden die deutschen Besucher von den Schülern und dem Dorfältesten Yunusu Masaba verabschiedet.
Dankbar werden die deutschen Besucher von den Schülern und dem Dorfältesten Yunusu Masaba verabschiedet. | Bild: step uganda

Der Verein S.T.E.P. Uganda

Der Verein ermöglich Kindern und Jugendlichen in Uganda eine qualifizierte Ausbildung, um ihnen Perspektiven zu schaffen für eine selbstbestimmte Zukunft. Die beiden Hauptprojekte des Vereins sind die Grundschule in Dorf Bukobe und das Kinder- und Jugendhaus in der nächstgrößeren Stadt Mbale.

So kann ich den Verein S.T.E.P. Uganda unterstützen

Kontakt:
Vorsitzende Elizabeth Kanitz, Bad Säckingen, Tel. 07761/ 936742 oder mobil 0176/28907673
Kassierer Bernhard Mutscheller, Bad Säckingen, Tel. 07761/ 95674
oder per Email an info@step-uganda.de