Fußgängerzone
„Wer sich in der Stadt bewegt oder in einem Straßencafé sitzt, sollte sich sicher fühlen können“, so De Rosa. Entsprechend würde er im Fall seiner Wahl konsequent Fahrradfahrer in der Altstadt ausbremsen, denn diese seien ein Sicherheitsrisiko für alle Besucher der Innenstadt. Das Aufkommen der E-Bikes habe das Problem noch verschärft, denn die Radler heizen mit bis zu 35 km/h durch die Gassen, so De Rosa.
Im Hinblick auf die geplante Fahrradverbindung zwischen den Bahnhöfen Bad Säckingen und Stein würde er entweder die offizielle Strecke an der Fußgängerzone vorbei verlegen oder zumindest den Radverkehr zeitlich einschränken: „Bis 9 Uhr normaler Radverkehr, von 9 bis 22 Uhr nur eingeschränkter Radverkehr mit regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen“, so sieht De Rosas Zielsetzung aus.
Noch besser aus seiner Sicht wäre derweil, den Radverkehr komplett aus der Innenstadt herauszuverlegen: „Das frühere Lidl-Gelände wäre ein idealer Standort für eine Mobilitätszentrale.“ Der Umstieg von Auto aufs Fahrrad ließe sich dank der vorhandenen Parkplätze leicht bewerkstelligen. Auch ein grenzüberschreitender Radverkehr wäre nach De Rosas Einschätzung machbar.

Gesundheitscampus
Seinen Frieden mit der Spitalschließung hat De Rosa zwar nicht gemacht. Dennoch stehe er zum Campus, sagt er. „Dass dieses Vorhaben weitergeführt wird, ist auch für mich wichtig.“ Allerdings fordert De Rosa das Angebot einer Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung, das in der Einrichtung gewährleistet sein müsse. Entsprechende Gespräche mit den künftigen Campus-Ärzten werde er im Fall seiner Wahl umgehend führen.
Dazu will er Kooperationsmöglichkeiten mit dem Krankenhaus in Waldshut und den örtlichen Kliniken anstreben. Auf jeden Fall müsse ein starker Investor her, um die Finanzierung zu sichern. Was die Überplanung des Campus-Areals anbelangt fürchte er, dass der städtebauliche Wettbewerb doch nicht das richtige Instrument sei – auch wenn er selbst als Stadtrat diesem Projekt zugestimmt habe, räumt De Rosa ein: „Ich befürchte, dass hier viel Geld verpulvert wird.“
Bahnhofsareal
„Es wurde schon viel debattiert und Geld verballert, aber es fehlt der konkrete Plan“, so De Rosas Einschätzung. Er würde auf die Nordseite der Bahngleise ein Parkhaus bauen lassen, das auch die Integration der Fahrradboxen ermöglicht. Den Busbahnhof würde er an der jetzigen Stelle belassen: „Es ist doch Irrsinn, den ÖPNV aus der Innenstadt herauszudrängen und stattdessen Autoverkehr hineinzuholen.“

Kinderbetreuung und Schule
Die Stadt werde nicht um den Bau von mindestens einem weiteren Kindergarten herumkommen, sagt De Rosa. Und auch bei den Schulen müssten Kapazitätserweiterungen oder gar Neubauvorhaben geprüft werden. „An der Weihermattenschule sehe ich die besten Möglichkeiten der Erweiterung.“ Im Bereich des Gebiets Leimet III könne er sich gar eine neue Grundschule vorstellen.
Grundsätzlich sei bei derartigen Themen mehr Weitblick nötig „als nur auf die nächsten vier oder fünf Jahre“, so De Rosa weiter. Dazun zähle auch, dass man die Möglichkeit von Privatschulen im Stadtgebiet nicht pauschal von der Hand weisen dürfe. De Rosa hat sogar noch weiter gehende Visionen: „Auch ein Uni-Angebot könnte ich mir vorstellen.“
Stadt-App
Bad Säckingen müsse die Möglichkeiten des Digitalzeitalters stärker für Vermarktung, Handel und Geschäftswelt nutzen als bisher. Dies könne am einfachsten in Form einer interaktiven Stadt-App fürs Smartphone erfolgen, meint Angelo De Rosa.
Diese soll Bürgern Gelegenheit geben, bei wichtigen Themen mitzudiskutieren, sie soll Plattform für Handel und Gewerbe sein, um Waren und Dienstleistungen zu verkaufen, und auch neue Akzente in Sachen Stadtmarketing ermöglichen. „Ich habe schon vor Jahren die Erstellung einer Stadt-App für Smartphones vorgeschlagen, und es gibt viele interessante Beispiele, wie so etwas funktionieren kann.“ Er sei sich sicher, dass sich Firmen, die bislang noch zögerlich auf derartige Ideen reagierten, von guten Konzepten überzeugen ließen.
Die Serie
Welche Visionen und Ideen haben die Bürgermeisterkandidaten im Falle ihrer Wahl für Bad Säckingen? Wo und wie soll sich die Stadt in den nächsten Jahren verändern? Im Hinblick auf die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 20. Oktober, gibt der SÜDKURIER allen drei Kandidaten Gelegenheit, ihre Pläne anhand von fünf Orten darzustellen.