Steve Kommogne ist neuer Vorsitzender des Bad Säckinger SPD-Ortsvereins. Der 42-Jährige löst Volker Klinger ab, der sein Amt nach anderthalb Jahren zurückgab. Kommogne ist Bauingenieur bei der Bad Säckinger Außenstelle des Straßenbauamts des Regierungspräsidiums Freiburg. Seit zehn Jahren ist er Mitglied der SPD, bislang war er Schriftführer im Vorstand.
Auch der übrige Vorstand der Bad Säckinger SPD formiert sich neu: Stellvertretender Vorsitzender ist nun der promovierte Geograph und Theaterpädagoge Stefan Meier. Er löst in dieser Funktion Juliane Brenke ab, die nun zur Schriftführerin gewählt wurde.

Als Kassierer des Ortsvereins wurde der Ehrenvorsitzende Hidir Gürakar bestätigt. Gleich sechs Beisitzer vervollständigen den Vorstand: Stephan Muster, Stefan Hein, Alexander Wunderle, Angela Bäumle, Thomas Schneider und Keanu Guth. Bei den Wahlen demonstrierten die Sozialdemokraten ihre Geschlossenheit: Alle Personalentscheidungen fielen einstimmig.
Ganztagsbetreuung als sozialdemokratische Errungenschaft
„Wir haben ab 2026 endlich den Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in den Grundschulen„, berichtete der SPD-Fraktionssprecher Stephan Muster über ein brandaktuelles Thema aus dem Gemeinderat. Was viele Kommunen im Land – auch Bad Säckingen – vor enorme Herausforderungen stellt, ist für die Sozialdemokraten eine echte Errungenschaft. Wie und an welcher Schule dieser Anspruch in Bad Säckingen erfüllt werden kann, ist derzeit in der Diskussion. Für Muster ist dabei klar, dass es nur mit einer Ganztagesschule gehen kann und nicht mit kostenpflichtigen Angeboten, die Eltern finanziell belasten.
Die SPD-Mitglieder lud Muster ein, selbst die Gemeinderatssitzungen zu besuchen und sich dabei „auch ein Bild von der AfD zu machen, die derzeit in den Gremien versagt.“ Nicht nur angesichts der aktuellen bundes- und weltpolitischen Entwicklungen richtete Muster einen Appell an die SPD-Mitglieder: „Lasst uns gemeinsam gegen Rassismus, für Demokratie und soziale Gerechtigkeit einstehen.“
MVZ mit 8000 Patienten
In einem Kurzreferat skizzierte Bürgermeister Alexander Guhl die wichtigsten kommunalpolitischen Themen der Stadt: „Das Thema Gesundheit treibt uns nach wie vor um“, so Guhl. „Das hat die Stadt finanziell und personell enorm gefordert. Ich kann vor [der Geschäftsführerin des Gesundheitscampus] Bettina Huber nur den Hut ziehen“.
Beim kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) sei die Stadt jetzt „dort angekommen, wo wir ankommen sollten“. Guhl verwies auf die mittlerweile 8000 Patienten, die im MVZ behandelt werden. „Sie können es sich ausmalen, was mit diesen Patienten wäre, wenn es das MVZ nicht gäbe“, sieht Guhl die Stadt auf dem richtigen Weg.
Nahwärme aus dem Sisslerfeld für Bad Säckingen
Auch in der kommunalen Wärmeplanung habe Bad Säckingen schon früh die richtigen Weichen gestellt. „Wir waren mit dem Wärmeplan so früh dran, dass wir ihn komplett mit Fördermitteln des Bundes bezahlt bekommen haben,“ berichtet Guhl. „“Ein Riesenchance“ sei es, das Life-Science-Areal auf dem schweizerischen Sisslerfeld und den Rhein als Energiequelle für die Nahwärmeversorgung der Stadt zu nutzen. Die Stadtwerke seien hier bereits in Gesprächen. „Wir haben einen grenzüberschreitenden Lebensraum“, sieht Guhl die Grenze nicht als Hindernis an.
Vor einer Herausforderung steht die Stadt durch den Neubau des Polizeireviers im Gewerbegebiet Trottäcker. „Ich würde mir wünschen, dass die Polizei auch nach dem Umzug in der Innenstadt Präsenz zeigt“, meint Guhl. Möglicherweise müsse die Stadt dann den Gemeindevollzugsdienst durch einen kommunalen Ordnungsdienst aufstocken. Wie das Gebäude des bisherigen Reviers anschließend genutzt werden kann, sei offen; „Ein spannendes Thema, für das wir noch keine Patentlösung haben“, so Guhl. Das teilweise denkmalgeschützte Gebäude ist im Eigentum des Landes Baden-Württemberg.