„Ich wünsche mir, dass gesehen wird, wie hart wir für den Tourismus in Bad Säckingen und am Hochrhein arbeiten. Wir machen es für die Gäste, für die Arbeitsplätze und dafür, dass Bad Säckingen eine liebenswerte Stadt ist und bleibt“ – ein emotionaler Appell, mit dem der Leiter des Amtes für Tourismus und Kultur, Thomas Ays, seine Ausführungen zum Jahresrückblick 2024 vor dem Gemeinderat schloss.

Ein Appell, der angesichts der Sparvorschläge von AfD und SPD für den städtischen Haushalt ein besonderes Gewicht erhielt – hatten die beiden Parteien doch auch im Bereich Tourismus und Kultur Einsparpotentiale für den städtischen Haushalt ausgemacht.

Thomas Ays, Leiter der Tourismus- und Kulturamtes, präsentierte dem Gemeinderat von Bad Säckingen die touristische Jahresstatistik 2024.
Thomas Ays, Leiter der Tourismus- und Kulturamtes, präsentierte dem Gemeinderat von Bad Säckingen die touristische Jahresstatistik 2024. | Bild: Alexander Jaser

Der vorgeschlagenen „Reduzierung der Tourismus-Stellen“ oder „15-prozentigen Einsparung im Tourismus und Marketingbereich für drei Jahre“ hielt Ays die Gefahr sinkender Zahlen entgegen.

Zahl der Übernachtungen erneut leicht gestiegen

Und tatsächlich konnte Ays den versammelten Gemeinderäten mit exakt 200.091 Übernachtungen und 52.192 Ankünften für das Jahr 2024 beeindruckende Zahlen vermelden.

Die historische Altstadt lädt viele Touristen zum Verweilen in Bad Säckingen ein.
Die historische Altstadt lädt viele Touristen zum Verweilen in Bad Säckingen ein. | Bild: Alexander Jaser

Der positive Trend nach den Hochjahren vor der Coronakrise halte damit weiter an, auch wenn der Höchststand mit rund 247.000 Übernachtungen aus dem Jahr 2018 noch nicht erreicht worden sei. Als Hauptgrund nannte Ays hierfür rückläufige Übernachtungszahlen in den Bereichen der Kliniken und Ferienwohnungen. Deren hohe Bedeutung betonte ausdrücklich auch Bürgermeister Alexander Guhl: „Die Kliniken und das Aqualon sind für die touristische Zukunft von Bad Säckingen außerordentlich bedeutsam, doch gerade im Bereich der Kliniken geht die Dauer der Übernachtungen zurück.“

Wohnmobilstellplatz erzielt neuen Besucherrekord

Sehr gut erholt zeigte sich laut Ays hingegen das Segment der Ankünfte – steigende Übernachtungszahlen in den Hotels, Kliniken und Ferienwohnen stimmten ihn „hoffnungsvoll“, vor allem da in den letzten 12 Jahren aufgrund von Hotelschließungen rund 90.000 Übernachtungen verloren gegangen seien. Eindeutiger „Rekordsieger des vergangenen Jahres“ sei der Wohnmobilstellplatz – mit 11.500 Fahrzeugen sei dort sogar das außergewöhnlich erfolgreiche Ergebnis des Jahres 2023 übertroffen worden.

Schloss Schönau, einer der Anziehungspunkte für Touristen in Bad Säckingen.
Schloss Schönau, einer der Anziehungspunkte für Touristen in Bad Säckingen. | Bild: Alexander Jaser

Grund genug für Gemeinderat Clemens Pfeiffer (CDU), die Frage nach einem Ausbau der Stellplätze für Wohnmobile aufzuwerfen. Laut Ays „wäre der Bedarf für einen zweiten Platz gegeben, er täte Bad Säckingen auf jeden Fall gut, auch wenn die Nachfrage hier saisonal unterschiedlich ist.“ Dem von Pfeiffer weiter beklagten Mangel „an Zusammenarbeit der Kommunen am Hochrhein im Bereich des Tourismus“ hielt Ays sein Engagement in dieser Frage entgegen, „aber es braucht Zeit und es ist schwierig.“

Der größte Anstieg bei den Gästegruppen sei im Bereich des klassischen Tourismus zu verzeichnen gewesen, auch bei den Klinikgästen könne für 2024 ein leichtes Plus konstatiert werden. Rückgängig seien einzig die Zahlen bei den beruflichen Übernachtungen – für Ays eine Folge der durch die Coronakrise veränderten Arbeitsabläufe. In einer Gegenüberstellung zu den Jahren vor der Krise müsse jedoch für sämtliche Gästegruppen ein Rückgang der Zahlen festgestellt werden.

Die meisten Gäste kommen aus Deutschland

Bezüglich der Herkunft der Touristen in Bad Säckingen konnte Ays klare Zahlen vermelden: Stolze 66 Prozent der Besucher kamen aus Deutschland, gefolgt von der Schweiz mit 18 Prozent und Frankreich mit 2,5 Prozent.

Die historische Holzbrücke über den Rhein nach Stein in der Schweiz – ein Höhepunkt für viele Besucher von Bad Säckingen.
Die historische Holzbrücke über den Rhein nach Stein in der Schweiz – ein Höhepunkt für viele Besucher von Bad Säckingen. | Bild: Alexander Jaser

„Potenzial hat aus Sicht des Tourismus- und Kulturamtes vor allem der französische Markt“ so Ays, aus diesem Grunde würden nunmehr auch Publikationen und Stadtführungen für französischsprachige Gäste angeboten.

Todtmoos bleibt bei den Übernachtungen vorn

Sportlichen Ehrgeiz bewies Ays bei der Analyse der Übernachtungszahlen sämtlicher Gemeinden im Landkreis. Zwar liege Bad Säckingen hier auf einem hervorragenden zweiten Platz, doch sei es nicht gelungen, Todtmoos mit seinen rund 216.000 Übernachtungen von Platz eins zu verdrängen – ein Ziel, an dem jedoch weiter gearbeitet werde.

Eindeutige Erfolge konnte Ays hingegen für den Bereich der Stadtführungen vorweisen – mit rund 350 Führungen sei ein Höchststand erreicht worden.

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Ays fügte einen optimistischen Ausblick in die Zukunft an: „Ich hoffe, dass wir bei den Übernachtungszahlen wieder auf die Marke von 250.000 aus der Zeit vor der Coronakrise kommen.“