Ein tiefes Aufatmen geht durch das Bad Säckinger Gloria-Theater. „Die neue Verordnung ist ein Segen, denn jetzt wird alles greifbarer“, freuen sich Intendant Jochen Schmidt und der kaufmännische Direktor Alexander Dieterle. Am vergangenen Montag hat das Land eine neue Corona-Verordnung herausgegeben. Nicht mehr die Inzidenz bestimmt den Alltag der Bevölkerung, sondern die 3G-Regel. Das heißt, dass bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens den Menschen möglich sind, die geimpft, genesen oder getestet sind.
Davon profitieren auch die Theaterhäuser. Zwar gilt für die Besucher im Gloria-Theater nach dem aktuellen Stand auch weiterhin die Maskenpflicht – auch während der Vorstellung. Doch wenn die Sommerpause im Gloria beendet ist und das neue Programm sowie das Musical „Tommy Tailors Traumfabrik“ ab 1. Oktober wieder durchstartet, dürfen wieder alle 600 Plätze des Theaters belegt werden. „Denn erst wenn das Theater wieder voll belegt ist, gibt es für die Zuschauer auch wieder dieses Theatererlebnis“, ist Jochen Frank Schmidt überzeugt. „Wir sind sicher, dass es bei den Zuschauern einen großen Nachholbedarf geben wird.“
Eigene Teststation
Um das Theater wirklich für alle Zuschauer zugänglich zu machen, richtet das Gloria bei jeder Vorstellung eine Teststation für die Besucher ein. „Wir haben einen Teil unserer Leute schulen lassen, damit sie die Tests durchführen können“, so Schmidt weiter. Aktuell ist das Gloria-Team damit beschäftigt, die in den vergangenen Monaten ständig verschobenen Termine der Veranstaltungssaison zuverlässig zu terminieren.
Das Programm nach der Sommerpause
„Unsere Gäste können jetzt mit der neuen Verordnung sicher sein, dass – wenn sie jetzt buchen – sie die Vorstellung auf dem genannten Termin sehen werden“, erklärt der Intendant. Aber noch mehr freut es Schmidt und Dieterle, dass die zurückliegende, mühevolle Arbeit für das neue Musical „Tommy Tailors Traumfabrik“ endlich gewürdigt werden kann. Aus diesem Grund wird es am Samstag, 16. Oktober, zum Start des neuen Musicals eine zweite Weltpremiere geben. „Das nehmen wir uns einfach raus“, sagt Jochen Frank Schmidt. „Denn wir hatten alle eine harte Zeit hinter uns.“ Nach dem Re-Start soll es dann 54 weitere Vorstellungen des Musicals geben.
Es ist nur wenige Wochen her, dass Jochen Frank Schmidt und Alexander Dieterle gar nicht mehr sicher waren, ob das Theater den rund sieben Monate andauernden Lockdown finanziell überhaupt überstehen wird. Zwar wurden noch einige wenige Vorstellungen von dem neuen Musical gezeigt, aber vor gerade einmal 200 Zuschauern. Erst ein Crowdfunding-Projekt hat die Weiterführung des Betriebs im Gloria-Theater gesichert. „Den Spendern werden wir auf ewig dankbar sein“, freut sich Schmidt. „An dieser Treue haben wir gemerkt, dass sich unsere Arbeit auszahlt.“