Das Jahr 2024 in Bad Säckingen war ein Jahr des Abschiednehmens, des Bekenntnisses und des Erstarkens. Ein fast ganz normales Jahr also. Aber auch ein Zeichen dafür, dass sich immer eine neue Tür öffnet, wenn sich eine andere schließt.
Gleich zwei Traditionsfirmen in der Innenstadt wird es künftig in der bekannten Form nicht mehr geben. Nach 78 Jahren in Bad Säckingen verabschiedet sich die Familie Beck aus dem Möbelgeschäft und konzentriert sich auf die Verwaltung der Beck Arkaden. Für die 1900 Quadratmeter großen Ausstellungsräume im Obergeschoss der Beck Arkaden, ist die Familie auf der Suche nach passenden Mietern.
Beck nennt Fachkräftemangel als einen Grund für die Schließung des Möbelgeschäfts
Auf die übrigen Flächen des Einkaufszentrums soll die Geschäftsaufgabe hingegen keine Auswirkungen haben: „Die Beck-Arkaden bleiben in Familienhand“, so Geschäftsführer Christopher Beck. Anhaltender Fachkräftemangel waren ein Grund für die Umstrukturierung. Die Familie nannte aber auch Altersgründe. Zwar steht mit dem 34-jährigen Sohn Christopher die nächste Generation bereits seit Längerem mit in der Geschäftsführung, dieser fühlt sich im Bereich der Immobilienverwaltung und -betreuung allerdings mehr als ausgelastet. Denn neben dem klassischen Möbelgeschäft ist das innerstädtische Einkaufszentrum der Beck Arkaden seit vielen Jahren das zweite Standbein der Familie.

Ebenfalls zu Jahresende hat Bad Säckingens letzte selbstständig geführte Fachmetzgerei in der Innenstadt für immer geschlossen. Die Traditionsmetzgerei Pfaff ist an die Schmidts Märkte verkauft worden. Doch während das Geschäft in der Alten Basler Straße geschlossen hat, arbeitet die Manufaktur der Metzgerei wie gewohnt weiter. Auch ihre Produkte werden weiterhin den Markennamen Pfaff tragen. Doch hat die Unternehmerfamilie Schmidt künftig die Fäden in der Hand. Neun Metzgereien hat es einst allein in der Bad Säckinger Innenstadt gegeben. 1936 ist die Metzgerei Pfaff von Emil Pfaff in der Rheinbrückstraße gegründet worden.

Seit Ende Oktober des Jahres hat Bad Säckingen kein Postamt und keine Postbank mehr. Die Post- und Paketdienstleistungen können seit dieser Zeit in der Partnerfiliale der Deutschen Post bei Butz Hobby und Kunstidee erledigt werden.

Mit zahlreichen Ehrengästen aus Kommunalpolitik und regionaler Wirtschaft feierte die Sparkasse Hochrhein ihren Wiedereinzug in das von Grund auf sanierte Gebäude an der Steinbrückstraße und bekräftigte damit ihr Bekenntnis zu Bad Säckingen. 18 Monate war das in den 1970er-Jahren erbaute Rheintalzentrum vor allen öffentlichen Blicken versteckt, energetisch auf Vordermann gebracht und auf die heutigen Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitern angepasst worden.

Die Fusion der Volksbank Rhein-Wehra mit der Volksbank mit Sitz in Offenburg und Villingen-Schwenningen, die sich selbst Die Gestalterbank nennt, ist beschlossen. Damit ist die selbstständige Volksbank Rhein-Wehra nach gut 53 Jahren endgültig Geschichte.
Mit dem Hotel „Goldener Knopf“ und dem Hotel „Schweizerblick“ standen 2024 gleich zwei Bad Säckinger Hotels zum Verkauf. Sie haben einen neuen Besitzer gefunden. Beide Hotels werden und unter ihrem angestammten bisherigen Namen weitergeführt.
Das MVZ sorgt verlässlich für Schlagzeilen – positive wie negative
Nichts beherrschte die Medien in 2024 so sehr wie das städtische Medizinische Versorgungszentrum MVZ. Ärzte und Geschäftsführer gingen und kamen. Und fast ganz nebenbei hat der Gesundheitscampus in dem ehemaligen Bad Säckinger Kreiskrankenhaus seine Arbeit aufgenommen. Mit acht Ärzten auf dem Campus und sieben Ärzten im MVZ sowie einem funktionierenden Operationssaal befindet sich der Campus auf der Zielgeraden.

Aktuell wird der Umzug des Alten- und Pflegeheims St. Marienhaus organisiert. Für die Apotheke im Campus sucht die Geschäftsführung nach wie vor einen Pächter. Im Erdgeschoss des ehemaligen Kreiskrankenhauses sind noch drei Praxen frei und zu besetzen. Ebenso befindet sich im dritten Obergeschoss ein freier Mietraum. Für das Bistro laufen hinter verschlossenen Türen gerade Gespräche. Bald zieht im Eingangsbereich das Sanitätshaus Schneider ein. Und mit dem Einzug des Caterers Olaf Masur in den Gebäudekomplex sei nun auch ein wichtiges Standbein geschaffen worden, um die zukünftige Verpflegung der Bewohner des Pflegeheimes zu gewährleisten, sagt die Geschäftsführung.
Das einst als Fabrikantenvilla erbaute Haus ist heute eine Kultureinrichtung
Gleich drei Bad Säckinger Einrichtungen hatten 2024 Grund zum feiern. Das damalige Krankenhaus und heutige Kulturhaus Villa Berberich ist 150 Jahre alt geworden. Einst von der Fabrikantenfamilie Berberich erbaut, bietet das Haus vielen Bad Säckinger Vereinen Obdach.

Ebenfalls gefeiert hat die Sozialstadtion St. Martin des Caritasverbandes Hochrhein. Diese wurde 50 Jahre alt. Und im selben Gründungsjahr wie die Sozialstation, hat der damalige Bürgermeister Günther Nufer, ein Wildgehege unterhalb des Bergsees eingerichtet. Über 14.000 Besucher pro Jahr machen sich ein Bild von den heimischen Wildtieren, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens, als weitere Attraktion eine Kugelbahn erhalten hat.