Das Medizinische Versorgungszentrum Bad Säckingen ist an seinem endgültigen Standort im Gesundheitscampus angekommen. Ein wichtiger Meilenstein sei erreicht, betonte Geschäftsführer Franz Markus Pusel in einer Feierstunde mit Aufsichtsrat, Belegschaft und zahlreichen Ehrengäste. Aus einstmals drei Standorten sei nun ein endlich einziger geworden. „Was für ein Tag!“, zeigt sich Pusel erleichtert und stolz.
Gynäkologische Abteilung personell neu aufgestellt
Die geplante Segnung der Einrichtung musste mangels Pfarrern zwar noch einmal aufgeschoben werden, der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. In den letzten Tagen zog auch die gynäkologische Facharztpraxis aus der Schaffhauserstraße in die modernen Räume im Campus.
Diese Abteilung stellt sich personell völlig neu auf: Mit dem Frauenarzt Bernd Bürkle hat der bisherige Oberarzt an der Asklepiosklinik in Kandel in Rheinland-Pfalz seinen Dienst in Bad Säckingen bereits angetreten.
In den nächsten Monaten soll zudem Frauenärztin Anne Kathrin Birk aus der Elternzeit zurückkehren, zusätzlich wird im Spätsommer eine weitere Gynäkologin aus Norddeutschland erwartet. Und auch das nicht-ärztliche Personal in der gynäkologischen Praxis ist neu und soll noch erweitert werden, wie die Kerstin Guhl als Assistentin der Geschäftsführung verriet.
Onkologe vorerst nur für Privatpatienten
Ein echtes Aushängeschild des MVZ könnte der Onkologe Stefan Kaiser werden, der an der renommierten Uni Jena forscht und trotz seines jungen Alters von erst 34 Jahren nicht nur zwei Doktortitel, sondern auch zwei Facharztabschlüsse als Internist und Onkologe hat.
Für seine Tätigkeit in Bad Säckingen bekam er bislang allerdings noch keine Zulassung durch die Kassenärztliche Vereinigung (KVBW). „Solange hat er sich bereit erklärt, als Hausarzt auszuhelfen“, freut sich Pusel. Als Onkologe kann er vorläufig allerdings nur Privatpatienten behandeln. „An uns liegt es nicht“, macht Pusel deutlich und verweist auf die bürokratischen Hürden und die langsamen Mühlen der KVBW.
Stefan Kaiser selbst zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten des MVZ im Gesundheitscampus. Insbesondere die Chance interdiszplinär zu arbeiten, sei für einen Standort außerhalb einer Universitätsstadt etwas Besonderes. Dass sich im Campus auch ein Labor ansiedeln wird, erachtet er als großen Vorteil, da damit „quasi in Echtzeit“ Ergebnisse von untersuchten Proben zu erwarten seien.
Auch in der hausärztlichen Abteilung sieht Pusel das MVZ jetzt gut aufgestellt. Neben den schon bekannten Medizinerinnen Sabine Johnstone und Alena Moraru ist nun auch die Allgemeinmedizinerin Csilla Farkas an Bord. Außerdem zwei jordanische Mediziner mit arabischen und ukrainischen Sprachkenntnissen als Weiterbildungsassistenten.
Team wächst zusammen
Pusel stellte in seiner Ansprache das Team des MVZ in den Vordergrund. „Ich bin ein Teil davon“, bekannte er und befreite sich demonstrativ von seinem Jacket und streifte sich stattdessen eine MVZ-Team-Jacke über. Wie sehr Pusel dieses Gemeinschaftsgefühl lebt, konnte aber jeder schon in den vergangenen Wochen erleben, wenn er den Geschäftsführer im Blaumann, beim Umzug erlebte. „Sie machen einen tollen Job. Wir sind froh, dass wir Sie haben“, lobte Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Guhl den Geschäftsführer seine Begeisterungsfähigkeit und sein Engagement.
Pusel lobte seinerseits die Weitsicht der Stadt, als erste Kommune im Land ein eigenes MVZ auf den Weg gebracht zu haben. Dass nun im Gebäude des früheren Kreiskrankenhauses wieder medizinisch praktiziert wird, erfreute auch drei besondere Ehrengäste: Die früheren Chefärzte Gerd Lunke und Jürgen Stadler, sowie den Vorsitzenden des Vereins Pro Spital.