Im Gesundheitscampus ist der neue Operationssaal in Betrieb. Dieser sei am 1. Oktober erstmals genutzt worden, sagte Orthopäde Tobias Noll, der mit weiteren Ärzten im Schichtbetrieb im Ortho-Zentrum arbeitet. Neben dem Orthopäden sind auch der Caterer Olaf Masur und die Massage- und Präventionspraxis relax&prevent in den vergangenen Monaten in den Campus eingezogen.
Im Jahr sind 700 Arthroskopien möglich
„Die unter höchstem Standard und höchsten hygienischen Vorschriften ambulant durchgeführten Operationen in den neuen OP-Räumen schaffen eine wichtige Basis für eine gute Versorgung für die Bevölkerung. Darauf sind wir stolz“, sagte Noll. Die Mediziner können im Jahr 700 Arthroskopien, minimalinvasive Behandlungen von Gelenken an Knie oder Schulter, durchführen. Sein Team habe einen Operationssaal von der Campus GmbH gemietet, ein zweiter sei für Mediziner völlig unterschiedlicher Fachbereiche noch frei.

Die Praxis kann auch als Notfallambulanz dienen
Solange das Ortho-Zentrum Bad Säckingen geöffnet hat, könne die Praxis in besonderen Fällen auch die Funktion einer Notfallambulanz übernehmen, teilte Tobias Noll mit. Wie der Orthopäde sagte, sei er auch Unfallchirurg und könne so zum Beispiel akute Arbeitsunfälle oder auch Platzwunden bei Kindern unkompliziert und schnell behandeln. Für die etwa 20.000 Patienten Bad Säckingens ist das eine positive Nachricht.

Die Campus-Geschäftsführerin, Bettina Huber, seit November 2022 im Amt, und Bürgermeister Alexander Guhl hießen alle drei Mieter willkommen. So wie es Tradition sei, übergab Huber ihnen mit wohlgemeinten Wünschen Brot und Salz zum Einzug und wünschte Erfolg. Auch Bürgermeister Alexander Guhl bedankte sich bei dem nicht öffentlichen Termin bei den Mietern und Mitstreitern, wie beispielsweise Bauherrenvertreter Holger Amann, der allerdings nicht anwesend war. „Der Gesundheitscampus führt viele zusammen, die mit Gesundheit zu tun haben“, sagte Guhl. Ob es Knieoperationen, die zunehmend anspruchsvollere Verkostung oder die Nachfrage nach Auszeiten zum Entspannen seien, alle haben eine Berechtigung, hier zu sein. Die ambulante Versorgung schreite weiter voran.
Nun müsse sich nur noch herumsprechen, was es hier alles schon gebe und geben wird, so Guhl. „Mit acht Ärzten im MVZ und schon sieben Ärzten im Campus sind wir auf der finalen Wegstrecke“, betonte Guhl. Mit Geschäftsführerin Bettina Huber sei er gemeinsam überzeugt, dass das städtische Großprojekt Campus fertig werde. „Wir werden mit einer Kostensteigerung rechnen müssen“, sagte Bettina Huber. Um wie viel, das wollte sie nicht sagen.
Im Erdgeschoss sind noch drei Praxen frei, auch eine Apotheke ist noch nicht gefunden
Für die Apotheke sucht die Geschäftsführung nach wie vor einen Pächter. Im Erdgeschoss Campus sind noch drei Praxen frei und zu besetzen. Huber könne sich noch einen Zahnarzt oder Kieferchirurgen gut vorstellen. Ebenso befinde sich im dritten Obergeschoss ein freier Mietraum. Für das Bistro laufen hinter verschlossenen Türen gerade Gespräche. Ist alles spruchreif und sind die Verträge unter Dach und Fach, werde die Öffentlichkeit informiert, sagte Huber. Bald zieht im Eingangsbereich das Sanitätshaus Schneider ein.
Mit dem Einzug des Caterers Olaf Masur in den Gebäudekomplex sei nun auch ein wichtiges Standbein geschaffen worden, um die zukünftige Verkostung der Bewohner des Pflegeheimes zu gewährleisten. Als Vertreter von OM Catering, so der Firmenname, war Produktionsleiter Stefan Lütte anwesend. Der erste Koch betonte, dass die Küche in den unteren Räumen „ein toller Ort zum Schaffen ist. Wir kochen hier täglich 600 Essen frisch, wobei wir noch Kapazitäten nach oben hätten.“

Als „Partner in Gesundbleib-Fragen“ möchte sich Timothy Scherer mit seinem Gesundheitsangebot etablieren. Von Huber als Start-up vorgestellt, zeugen die Räume von durchdachtem Konzept. Scherer, der früher Pharmazeutischer Angestellter in der Schwarzwaldapotheke in Bad Säckingen war, ist heute Fachpraktiker für Wellness, Massage und Prävention. Er möchte mit seinem Angebot an klassischen Massagen, Hot-Stone-Massagen oder zum Beispiel Schröpfmassagen präventiv auf die Gesundheit seiner Kunden wirken. So wie es aussieht, bleibt das gesamte Projekt keine Vision für die Gesundheitsversorgung in Bad Säckingen, sondern es nimmt weiter reale Formen an.