Die ärztliche Notfallversorgung, Verbesserungen im ÖPNV und die Herausforderungen durch den geplanten Industriepark im Sisslerfeld auf der Schweizer Seite – dies sind nur drei Themen, die die FDP im westlichen Teil des Landkreises Waldshut in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfs stellt. Wie die beiden Spitzenkandidaten Jareem Khawaja (Bad Säckingen) und Klaus Denzinger (Wehr/Rickenbach) im gemeinsamen Pressegespräch erklären, sorgen sich die Liberalen aber auch um das Gemeinwesen. Denzinger beklagt eine zunehmende „Spaltung der Gesellschaft“, die er bekämpfen will. „Viele akzeptieren nicht mehr die Meinung des anderen“, so der 77-Jährige. Auch innerhalb des Landkreises Waldshut hat er zwischen Ost und West eine Spaltung ausgemacht. „Wir sind ein Landkreis“, betont er die Einigkeit. Khawaja pocht denn auch auf „eine faire Verteilung der Mittel“, beispielsweise seien die Kreisschulen in Bad Säckingen längst nicht so gut ausgestattet wie in der Kreisstadt.

FDP gibt Notfallpraxis nicht auf

Viele Themen, die sich Liberalen auf die Fahne schreiben, sind zwar nicht originäre Aufgaben des Landkreises, dennoch wollen sie sie im Kreistag zur Sprache bringen. Beispiel Notfallversorgung: Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung (KV) im vergangenen Jahr die Notfallpraxis beim Gesundheitscampus geschlossen hat, sieht Denzinger nun die Landesregierung in der Pflicht, die schließlich die Aufsicht über die KV habe. „Wir brauchen wieder eine hausärztliche Notfallpraxis, da führt kein Weg dran vorbei“, betont Denzinger. Der Kreistag solle deshalb über Gemeinde- und Landkreistag Druck auf die Landesregierung ausüben – ebenso beim wichtigen Thema Rettungsdienst, wo der ländliche Raum immer mehr auf der Strecke bleibe.

Runder Tisch fürs Sisslerfeld

Welche Herausforderungen mit der Entwicklung des Sisslerfeldes auf die Region zukommen, möchte die FDP mit einem „Runden Tisch“ klären und diskutieren. „Bad Säckingen kann das nicht allein lösen, das betrifft die ganze Region. Wir sollten diese Probleme frühzeitig angehen“, so Khawaja. Kommunen, Unternehmen und Verbände sollten sich dort zusammenfinden und an einem Strang ziehen. Auch in der Frage einer zweiten Auto-Rheinbrücke bei Bad Säckingen sollte frühzeitig die Initiative ergriffen werden.

Für die Kreispolitik mahnt Denzinger eine größere Nähe zum Bürger an. Er selbst verspricht, in vielen Vor-Ort-Terminen Kontakt zur Bevölkerung zu halten. Er will dies auch für die Politik des Landkreises anregen. Dies sorge letztlich auch dafür, dass das Vertrauen in die politisch Verantwortlichen zunehme. „Bürgernähe heißt nicht, dass man Entscheidungen nur bekannt gibt, man muss die Bürger auch an der teilhaben lassen“, so Denzinger.

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