Bad Säckingen – „Kontraste“ lautet das Motto der beiden Gloria-Konzerte am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024, die die Stadtmusik Bad Säckingen unter Leitung von Johannes Brenke geben wird. Werke von Komponisten aus Europa, Nord- und Südamerika und Japan stehen auf dem Programm, das viel Abwechslung verspricht.
Die Musikszene Venezuelas hat in den vergangenen Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit erregt, vor allem der junge Dirigent Gustavo Dudamel (Jahrgang 1981) hat eine Weltkarriere gemacht. Er leitete unter anderem das Blechbläserensemble Venezuelas, für das der Komponist Giancarlo Castro d‘Addona (Jahrgang 1980) eine „Große Fanfare“ verfasst hatte. Von ihr existieren auch Orchesterfassungen, „aber wir halten uns an das Original“. Im Unterschied zu anderen Fanfaren handelt es sich nicht um ein kurzes Eröffnungsstück, sondern um ein neunminütiges Werk, das sich sehr spritzig, farbig und rhythmusbetont gibt. „Man könnte fast von jugendlichem Übermut sprechen“, so Brenke. Kein jugendlicher Leichtsinn, sondern Ernsthaftigkeit zeichnet die Sinfonia „Nobilissima“ von Robert Jager (1939) aus. Von Otto M. Schwarz (1967) stammt der „Drachenkamp“, der sich wie die Musik zu einem Film anhört, der noch gar nicht gedreht wurde, und dies ist kein Zufall: Der österreichische Komponist schreibt für Film und Fernsehen und hat ein Gespür für packende Themen von erzählerischem Charakter. In dieser, so Brenke, „lebhaften Musik, die unterhaltend und wunderbar gemacht ist“, geht es um den Kampf eines Drachen mit einem Riesen.
Mit leichter Hand verfasste Gioacchino Rossini (1792-1868) um die 40 Opern, geistliche Werke auch den Konzertmarsch „Pas redoublé II“. Die Besonderheit dieses im Jahr 1836 für den dänischen Hof geschriebenen Werks liegt darin, dass es lange verschollen war und erst nach dem Zweiten Weltkrieg in der Königlichen Bibliothek von Stockholm wiederentdeckt wurde. In musikalischer Hinsicht erwartet die Besucher aber keine Überraschung, denn der Marsch ist „ein typischer Rossini, wie man ihn kennt“. Von Arthur Sullivan (1842-1900) stammt die Musik zur „Pineapple Poll Suite“, einer Ballettsuite, die in dieser Form von dem Dirigenten Charles Mackerras zusammengestellt und für Sinfonieorchester umgearbeitet wurde. Im Gloria-Theater wird ein Arrangement für Blasorchester zu hören sein. Wie viele andere Komponisten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts hatte auch Percy Grainger (1882-1961) Folklore gesammelt und das schottische Volkslied „Ye Banks and Braes O‘Bonnie Doon“ instrumentiert. Die Melodie wandert durch die Register, so dass die Farben des Orchesters zur Geltung kommen. Den Abschluss bildet Itaru Sakais (1970) „Omisoka“, das so viel wie „Silvesterabend“ bedeutet und die Besucher in fröhlicher Stimmung entlassen wird.
Im Januar wird sich die Stadtmusik mit einem Probenwochenende auf das Konzert vorbereiten.