Den Gemeinderat wird‘s freuen, dass die Gloria-Macher in Sachen Kinderuni ein Stückweit einlenken wollen. Denn in der Sitzung am Montagabend hatten sich einige Ratsmitglieder teils sehr verärgert gezeigt. Das Gloria hatte bekanntlich vor zwei Wochen, die Kinderuni vor die Tür gesetzt. Doch nun rudern die Betreiber etwas zurück.

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SPD-Fraktionssprecher Stephan Muster findet es „unerträglich“, dass falsches Verständnis von Unternehmertum auf dem Rücken ...
SPD-Fraktionssprecher Stephan Muster findet es „unerträglich“, dass falsches Verständnis von Unternehmertum auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werde | Bild: SK

SPD-Fraktionssprecher Stephan Muster fand es „unerträglich“, dass falsches Verständnis von Unternehmertum auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werde. Auch Ruth Cremer-Ricken, die Fraktionssprecherin der Grünen, schüttelte den Kopf. Die betriebswirtschaftliche Begründung der Betreiber Jochen Frank Schmidt und Alexander Dieterle konnte sie nicht verstehen. Zumal, die beiden hätten sich vor Wochen noch damit „gebrüstet“, an ihrem zweiten Spielort in Badenweiler Millionen investieren zu wollen.

Ruth Cremer-Ricken, die Fraktionssprecherin der Grünen: „Wir sollen letztlich wieder der Buhmann sein“
Ruth Cremer-Ricken, die Fraktionssprecherin der Grünen: „Wir sollen letztlich wieder der Buhmann sein“ | Bild: SK

Die Stadt sollte zum Buhmann gemacht werden

Cremer-Ricken vermutete vielmehr, dass die ausgelaufene städtische Förderung von monatlich 2000 Euro, ein Grund für die Kündigung der Kinderuni sei – „damit letztlich wir wieder der Buhmann sind“, so die Grünen-Stadträtin. Es könne nicht angehen, dass bei jeglichen Problemen immer die Stadt verantwortlich gemacht werde. Sie erkannte darin einen regelrechten Trend – egal um was es gehe, „wir sind immer schuld“, sagte sie. Ähnliches habe sie auch bei der Diskussion um die Ansiedlung von Confiserie Mutter in der Gettnau festgestellt.

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So fand sie etwa die Osterhasenaktion von Rafael Mutter alles andere als gelungen.

Kinderuni ist kein städtische Veranstaltung

Bürgermeister Guhl machte noch einmal deutlich, dass die Stadt nicht Veranstalter der Kinderuni sei. Die Kinderuni sei keine städtische Aufgabe. Sie werde von ehrenamtlichen Kräfte um Professor Helmar Burkhart organisiert. Guhl fand aber auch eine Lösung ohne Gloria machbar. Die Stadt habe den Verantwortlichen der Kinderuni als Alternative den Kursaal oder einen der anderen städtischen Säle angeboten. In den Anfängen habe die Kinderuni ja auch im Kursaal stattgefunden, erinnerte Guhl.

Der Bürgermeister berichtete im Übrigen von einem Gespräch mit den Gloria-Betreibern. Sie hätten ihm dabei erklärt, eine defizitäre Veranstaltung wie die Kinderuni nicht mehr beherbergen zu können. Angesichts des Images der Veranstaltung, bezweifelte Guhl jedoch, „ob es clever war, ausgerechnet die Kinderuni auszuquartieren.“

Auch die Äußerung der Gloria-Betreiber, sie fühlten sich von der Stadt ausgenutzt, hatte den Bürgermeister „gestört“. Außerdem vertrage eine Stadt wie Bad Säckingen zwei Veranstaltungsreihen, fügte er hinzu. Die Gloria-Betreiber hatten argumentiert, dass ihnen die Stadt mit den Kulturveranstaltungen im Kursaal zusätzliche Konkurrenz mache und ihre Wirtschaftlichkeit gefährde.

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