Bad Säckingen – Beim Auftritt der „Feisten“ am Samstag im Gloria Theater blieb kaum ein Auge trocken. Das Duo Rainer Schacht und Matthias Zeh, oder „C“, wie ihn Schacht nennt, musiziert seit 25 Jahren zusammen. Waren sie früher „Ganz schön feist“, wurden sie nach einer zweiwöchigen kreativen Schaffenspause die „Feisten“.

„Schön, dass ihr da seid, ihr seid genau richtig hier. Was für ein Empfang, was für eine Kulisse. Ohne diesen Beruf hätte ich Bad Säckingen nie kennengelernt“, begrüßt Schacht die Zuschauer im ausverkauften Theater. Und dann: „Hey, wir haben den Taylor Swift-Effekt, so viele Leute sind gekommen.“

Ihre Lieder sind humorvoll, pointiert und intelligent. Während sich die Zuschauer bei Klassikern wie „Nussschüsselblues“ oder immer nur „f.“ vor Lachen kaum auf den Sitzen halten können, bleiben sie todernst. Was macht C., wenn er nicht schlafen kann und sich durch die Nacht quält? Na klar, er schaut Verkaufskanäle an, „da fühlt er sich blendend unterhalten und schläft dabei ein, träumt dabei von Verkaufshits wie Quallengürtelschnallen“. Das Allheilmittel gegen Aggression? Die Zeitung ist weg, kein Tee mehr da, aber er ist ein Gänseblümchen und „hat alle lieb, auch wenn es keiner sieht“. Urkomisch war auch „Kriech‘ da nicht rein, lass‘ das sein“, zu den Noten von „Griechischer Wein“ von Costa Cordalis, über einen Arbeitskollegen, der auf dem Schreibtisch ein Bild seines Chefs stehen hat. Augen auf bei der Namensgebung: das vermittelt das Lied: „Auch wenn man es mir nicht ansieht, ich heiße Ranjid Siddharta und schuld ist mein Vater. Die anderen nennen mich nur Schulze, der Inder.“ Eine Kreuzfahrt, die ist lustig? Nicht für C. „Inge ist bereit für einen Urlaubsflirt, ich auch, aber Inge stört.“ Dann wird er auch noch seekrank und bei der Tombola gewinnt er, oh Schreck, eine Kreuzfahrt. Schließlich outen sich die beiden Barden als heimliche Schlagerfans und verwursteln Dschingis Khan, Der Junge mit der Mundharmonika, Griechischer Wein und Ein Zug nach Nirgendwo in einem selbst kreierten Lied.

Was ist das Geheimnis einer glücklichen Beziehung? C. an die Männer: „Wenn sie beim Friseur war, dann merkst du es, ihr müsst sie auf Händen tragen, auch wenn sie viel zu schwer ist.“ An die Frauen: „Wenn er rülpst beim Essen, zeig‘ ihm, dass du auch rülpsen kannst, mach‘ ihm Komplimente für sein Nasenhaar.“ Die Zuschauer sind begeistert und rufen nach einer Zugabe. Sie bekommen sogar zwei.