Im Oktober dieses Jahres zieht das St. Marienhaus in Bad Säckingen aus der Waldshuter Straße auf den Gesundheitscampus. Träger der Einrichtung und Eigentümer von Immobilie und Grundstück ist der St. Vincentius-Verein. Dessen Vorsitzender Georg Villinger ist sich bewusst, dass die Zukunft des bisherigen Standortes in Bad Säckingen breit diskutiert wird.

Was wird aus dem alten St. Marienhaus?
Er verweist auf viele Ideen, „die im vergangenen Kommunalwahlkampf zu unserem Eigentum vorgetragen wurden. Da sollte man jedoch lieber einmal erst mit dem Eigentümer selbst sprechen.“ Tatsächlich gebe es eine ganze Reihe von Interessenten für das 3600 Quadratmeter große Grundstück mit 8000 Quadratmetern Nutzfläche. „Das können wir potenziellen Investoren anbieten, wobei uns klar ist, dass das Bettenhaus nicht erhaltungswürdig ist“, erklärt Villinger.

Zwar habe der St. Vincentius-Verein noch keine konkreten Pläne, „aber wir machen alles in enger Übereinstimmung mit der Stadt. Ich bin Bürgermeister Guhl sehr dankbar dafür – wir stehen stets in einem engen Austausch“, ergänzt er. Auch die gegenwärtigen Mieter würden rechtzeitig in alle Überlegungen einbezogen. Der Umzug in den Gesundheitscampus sei jedoch unumgänglich gewesen. „Wir können dort ein besseres, ein helleres und luftigeres St. Marienhaus aufbauen. Auch für unsere Mitarbeiter wird dort ein professionelleres Arbeitsumfeld geschaffen.“

Für den gesamten Gesundheitscampus rechnet Villinger mit rund 300 Mitarbeitern. „Nimmt man noch die tägliche Anzahl der Patienten in den verschiedenen Praxen und die Besucher des St. Marienhauses hinzu, scheint mir eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs zum Gesundheitscampus notwendig“, erklärt Villinger.
Das Marienhaus überlegt, einen Fahrdienst in die Stadt einzurichten
Der St. Vincentius-Verein stelle auch eigene Überlegungen dazu an, wie die Nähe zur Stadt für die Bewohner des Hauses besser gewährleistet werden könne. „Vorstellbar wäre zum Beispiel die Anschaffung eines eigenen Fahrzeuges“, ergänzt Villinger. Dass Bewohner und Angehörige am bisherigen Standort gerade die Nähe zur Innenstadt schätzten, sei ihm bewusst, daher sei er auch im Gespräch mit der Stadt, um hier eine gute Lösung zu finden.

Stadt will neue Akzente in der Innenstadt setzen
Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl hatte bei der offiziellen Eröffnugn des Gesundheitscampus einen Blick auf die Zukunft der Marrienhaus-Immobilie in der Innenstadt geworfen. Guhl erklärte, es gelte dort neue Akzente zu setzen – ein Satz, der aufhorchen ließ – ist damit doch auch die noch offene Nutzung des bald leer stehenden St. Marienhauses gemeint.

Im Campus wird das Marienhaus im ersten und zweiten Stock auf acht Flügeln jeweils zehn behindertengerechte Zimmer einrichten. Für die 80 Bewohner verfügt jeder Raum nicht nur über ein modern ausgestattetes Bad mit WC, sondern manche sind sogar durch eine Extratüre miteinander verbunden. Durch viel Glas werden die Räume vom Licht durchflutet und einen Blick auf die Stadt oder in die Natur bieten.

„Wir vergrößern unser Raumangebot im neuen Haus um rund ein Drittel“, erklärt Georg Villinger, und verweist auf weitere Besonderheiten: „Jeder Flügel verfügt über eine eigene Küche für das Frühstück und das Abendessen.“ Darüber hinaus finde sich in jedem Flügel ein eigener Speisesaal, der auch als Gemeinschaftsraum für verschiedenste Aktivitäten und Anlässe genutzt werden könne.

Auffallend auch die geräumigen Flure und vor allem die vielen Terrassen, von denen eine sogar als Demenzgarten angelegt werden wird. In Verbindung mit den hohen Decken wird somit eine Einrichtung geschaffen, die sich im Inneren durch ein großzügiges Platzangebot, nach außen durch große Nähe zur Natur auszeichne, so der Vorsitzende des Trägervereins.