Wallbach – Die Belzle-Beiz ist klein, gemütlich und rustikal, doch Nico Alesi hat sich wie auf einer großen Bühne präsentiert und bei den etwa 40 Zuhörern die Illusion von Strand, Sonne und Lebenslust heraufbeschworen. Mit Schlagern und eigenen Kompositionen brachte er gute Stimmung ins Wallbacher Müllmuseum.

Der Sänger und Songwriter gab sich nahbar, erzählte aus seinem Leben und kokettierte mit seinen sizilianischen Wurzeln. In den engen Jeans, den weißen Turnschuhen und dem weit geöffneten weißen Hemd stellte er sich neben sein lebensgroßes Konterfei, bewegte sich ausdrucksvoll und natürlich und wusste genau, wie man „bella figura“ macht. Nico Alesi stammt aus Kandern, er kann nahtlos zwischen Hochdeutsch, Alemannisch und Italienisch wechseln. Er lernte erst den Beruf des Altenpflegers, bevor er eine Musical-Ausbildung in Freiburg absolvierte. Im Festspielhaus in Badenweiler übernahm er eine Rolle im Musical „Bikini-Skandal“, im Gloria-Theater trat er in „Tommy Tailors Traumfabrik“ auf. Karl Thomann vom Müllmuseum arbeitete dort als Bühnenbildner und als Alesi ein Musikvideo am Strand drehen wollte, lud ihn Thomann in sein Museum ein. Wie man im Youtube-Video „Bella Vita“ sehen kann, war es gelungen, die Bar im Beizle in eine Strandbar zu verwandeln.

Gut ein halbes Jahr war Alesi als Sänger auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs. Dies inspirierte ihn zu seinem Schlager „Strand von Lanzarote“, in dem er träumerische, leise Töne anstimmte. „Ich habe keine Vorbilder, die ich nachahme, aber ich bin mit Schlagern und Italo-Pop aufgewachsen“, sagte er. Er präsentierte bekannte Titel wie Udo Jürgens‘ „Griechischen Wein“, Kerstin Otts „Regenbogenfarben“ oder „Über sieben Brücken musst Du geh‘n“ sowie italienische Schlagerklassiker wie „Lasciatemi cantare“ oder „Ho bisogno di te“. Von ihnen hatte er gelernt, wie man eingängige Melodien schreibt und sie musikalisch unterlegt. Er besang – meist auf Deutsch und gelegentlich auf Italienisch – Liebe, Freundschaft, Sommer, Sonne und die schönen Seiten des Lebens.