2G, 3G, Testen, Maskentragen – ursprünglich sollte das alles am 20. März überall Geschichte sein. Doch wer am öffentlichen Leben teilnehmen, Veranstaltungen besuchen, einkaufen oder essen gehen will, muss sich weiter – vorerst bis 2. April – an diese Vorgaben halten. So sieht es die Landesregierung vor, die damit die vom Bund den Ländern eingeräumte Möglichkeit für entsprechende Übergangsregelungen nutzt.

Pro Bad Säckingen-Vorsitzende Elisabeth Vogt: Maskenpflicht im Handel weiter problematisch.
Pro Bad Säckingen-Vorsitzende Elisabeth Vogt: Maskenpflicht im Handel weiter problematisch. | Bild: Susanne Eschbach

Handel: Maskenpflicht bleibt problematisch

Elisabeth Vogt, Vorsitzende von Pro Bad Säckingen, ist davon nicht unbedingt begeistert. Bis 2. April könne man das angesichts der steigenden Infektionszahlen gleichwohl akzeptieren, aber irgendwann müsse auch mal Schluss sein, sagt Elisabeth Vogt, auch mit Verweis auf die Schweiz, wo es schon geraumer Zeit weder Maskenpflicht noch sonstige Einschränkungen gebe. Einkaufen mit Maske sei eben nicht dasselbe wie ohne. Gerade im Bekleidungsbereich seien durch die Maskenpflicht erhebliche Umsatzeinbußen entstanden, weiß sie von ihren Mitgliedern.

Das könnte Sie auch interessieren
Osteria-Chefin Andrea Scalabrin: Lieber weiter auf Sicherheit für die Gäste setzen
Osteria-Chefin Andrea Scalabrin: Lieber weiter auf Sicherheit für die Gäste setzen | Bild: Susanne Eschbach

Gastronomie: Lieber langsam öffnen, denn Gäste sollen sich sicher fühlen

Andrea Scalabrin von der Osteria Eden kann angesichts der derzeit hohen Infektionszahlen gut mit der weiterhin geltenden Maskenpflicht und der 3G-Regel leben. Das diene der Sicherheit von Personal und Gästen. „Die Gäste sollen sich bei uns sicher fühlen“, ergänzt Andrea Scalabrin. Deshalb habe man auch Luftreiniger eingebaut. Im Übrigen stellt Andrea Scalabrin auch eine grundsätzlich erhöhte Vorsicht bei den Gästen fest, wohl weil die Zahl der Erkrankten im eigenen Umfeld rasant zunimmt. Kaum jemand ließe sich derzeit das Essen im Innenraum servieren. Wie schnell man sich mit Omicron anstecken kann, musste die Osteria-Chefin auch im eigenen Betrieb erfahren: Acht ihrer Mitarbeiter wurden in der vergangenen Wochen positiv getestet und mussten in Quarantäne. „Da wird man schon nachdenklich.“ Andrea Scalabrins Fazit: „Solange die Inzidenz so hoch ist, sind wir für 3G und die Maskenpflicht.“ Große Erleichterung hier für die geforderten Angestellten: Sie müssen lediglich eine medizinische Maske und keine FFP2-Maske tragen.

Das könnte Sie auch interessieren
Kulturamtschef Thomas Ays: Kursaal erst mal nur zur Hälfte besetzen.
Kulturamtschef Thomas Ays: Kursaal erst mal nur zur Hälfte besetzen. | Bild: Susanne Eschbach

Kultur: Keine Besucherbegrenzung mehr bei Theater und Konzerten

Wegfallen wird die Obergrenze für die Besucherzahlen bei Veranstaltungen. Für Kontaktbeschränkungen gibt es nach Wegfall des Bundes-Infektionsschutzgesetzes keine Rechtsgrundlage mehr. Thomas Ays, Leiter des Tourismus- und Kulturamtes setzt trotzdem zuvorderst weiter auf die Sicherheit der Besucher. So werden beispielsweise für die nächste Veranstaltung im Kursaal am 24. März lediglich 250 Karten, also die Hälfte des möglichen Kontingents verkauft. „Wenn die Gefahrenlage hoch ist, kann man nicht alle Beschränkungen fallen lassen. Das entspräche nicht meinem Sicherheitsverständnis. Und wir wollen ja keinen Hotspot generieren.“ Nur bei drastisch sinkenden Infektionszahlen würde in diesem Fall noch eine Abendkasse eingerichtet. Das nennt Ays „auf Sicht fahren“. Damit sei man auch in den vergangenen zwei Jahren gut durch die Pandemie gekommen.

Intendant Jochen Frank Schmidt: Im Gloria-Theater ist der Zuschauerraum bald wieder vollbesetzt.
Intendant Jochen Frank Schmidt: Im Gloria-Theater ist der Zuschauerraum bald wieder vollbesetzt. | Bild: Susanne Eschbach

Für Jochen Frank Schmidt, Intendant des Gloria-Theaters, sind die Lockerungen „wichtig und überfällig“. Mit der Übergangsregelung des Landes kann er leben, wenngleich er nicht wirklich glücklich darüber ist. Aber man halte sich natürlich wie gehabt an die Gesetze. „Wir hoffen“, so Schmidt, „dass wir bald, nach und nach, wieder zur alten Normalität zurückfinden“. Ob mit oder ohne Maske: Die Befindlichkeiten der Besucher stehe für ihn im Vordergrund. „Wir wollen, dass sich unsere Gäste maximal wohl und sicher fühlen.“ In dieser Hinsicht würde man auch immer wieder das Gespräch suchen. Die Möglichkeit, das Haus jetzt wieder ohne Begrenzung füllen zu dürfen, will man im Gloria-Theater jedenfalls wahrnehmen. Kommende Veranstaltungen seien teils bereits ausverkauft.