Bad Säckingen Regional soll es sein, mit hohem sozialem Engagement: „Tue Gutes und rede darüber“ ist das Credo des Rotary-Clubs Waldshut–Säckingen. Darum machen sich die Mitglieder immer wieder auf die Suche nach sozialen Projekten, die es verdient haben, in den Mittelpunkt gerückt zu werden. Das Projekt des Chirurgen Johannes Zeller ist ein solches. Als der frühere Chefarzt des Klinikums Hochrhein vor drei Jahren in den Ruhestand ging, wollte er die Hände nicht in den Schoß legen. „Ich habe mir viele Jahrzehnte Wissen angeeignet und wollte dies weitergeben“, erklärt er. Die Organisation Ärzte für Madagaskar ist ein Projekt, das im Rahmen von zweiwöchigen Workshops Ärzte vor Ort in verschiedenen Operationstechniken weiterbildet. Zwar gebe es in Madagaskar eine ärztliche Ausbildung, so Zeller, doch es fehle an Weiterbildungen. Ein Projekt, in dem sich der frühere Chefarzt gleich wiedergefunden hat.
Inzwischen ist er schon sechsmal nach Madagaskar gereist und hat Workshops geleitet. Ein Ziel des Chirurgen ist es, in Madagaskar eine feste Bildungseinrichtung zu realisieren. Welche Operationstechniken den dortigen Ärzten gezeigt werden, richtet sich nach dem Bedarf der Bevölkerung. So leitete Zeller in seinem jüngsten Workshop die Kollegen vor Ort dazu an, Leistenbrüche zu operieren. Die Weiterbildungen, zu denen Ärzte aus Buschkrankenhäusern eingeladen werden, bestehen nicht nur aus Theorie. Auch praktische Griffe werden vermittelt, was der Bevölkerung zugutekommt. „Nur wenige Menschen dort können sich eine solche Behandlung leisten“, erklärt Johannes Zeller. Da kommt es schon vor, dass eine Operation wegen 30 Euro scheitert. Im Rahmen des Workshops wurden 40 Kinder von ihren Leistenbrüchen befreit.
Um die Arbeit der Ärzte für Madagaskar zu unterstützen, hat der Rotary-Club Waldshut-Säckingen der Organisation nun 10.000 Euro gespendet, überreicht von Präsident Klaus Danner und seiner Vorgängerin Christiane Vogel. Das Geld stammt aus der Weihnachtsaktion des Rotary-Clubs im vergangenen Jahr.