Sie ist ein fester Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung in Bad Säckingen: die Fernwärme aus den Blockheizkraftwerken der Stadtwerke. Für die Bürger ist es auch ein Streitthema. Könnte mit dem formalen Beschluss der Wärmeplanung in manchen Quartieren ein Anschlusszwang erlassen werden, wie ihn Bürgermeister Alexander Guhl ins Gespräch brachte? Oder soll gegebenenfalls jeder auf jeden Fall selbst zwischen einer gemeinschaftlichen und einer individuellen Wärmeversorgung wählen können?

Zentrales Thema in der nächsten Sitzung
Bei der nächsten Sitzung des Gemeinderates Bad Säckingen am nächsten Montag wird die kommunale Wärmeversorgung ein zentrales Thema sein. Harry Runge, Leiter Vertrieb und Marketing bei den Stadtwerken, brachte es bei der Führung durch das Heizwerk Süd auf dem ehemaligen Brennetgelände für die Bad Säckinger CDU auf den Punkt: „Die Politik ist das Herzstück in der Wärmeversorgung.“

Diese Kunden haben sich schon dafür entschieden
Für Bad Säckingen ist die Wärmegewinnung für Wasser und Heizung schon längst ein wichtiger Faktor für die Energiewende in der Stadt. Bereits 160 Abnehmer, so Heiko Strittmatter, Leiter Wärmeversorgung und Stromerzeugung bei den Stadtwerken, konnten bereits als Kunden gewonnen werden – seien es Privathaushalte, Unternehmen oder die öffentliche Hand.
„In Spitzenzeiten liefern wir 6500 bis 8000 Kilowatt pro Stunde an unsere Kunden“, so Strittmatter. Was darüber hinaus produziert werde, könne in einer gewaltigen Anlage gespeichert werden.

So zufrieden sind die Stadtwerke mit der Nachfrage
Mit der Nachfrage der Kunden nach Anschlüssen an das kommunale Fernwärmenetz seien die Stadtwerke sehr zufrieden, ergänzt Strittmatter. „Wir können gar nicht alle Interessenten bedienen, so groß ist das Interesse“, erläutert er und verweist auf eine zusätzliche Halle, in der eine weitere Anlage zur Steigerung der Produktivität errichtet werden könne.

Größere Bedeutung als Wärmepumpen
Dass diese Zukunftsplanung notwendig sei, steht für Harry Runge fest. „Die Fernwärme ist definitiv ein Teil der Energiewende in Deutschland, sie wird hier letztlich eine größere Bedeutung einnehmen als die Wärmepumpen“, ist er überzeugt.

Das ist das zentrale Argument für Blockheizkraftwerke
Das zentrale Argument für die Blockheizkraftwerke sieht er in ihrer Umweltfreundlichkeit, technische Probleme gäbe es bei dieser Technologie keine – vielmehr gelte es, damit den Energiemarkt der Zukunft zu erobern. Heute betrage der Anteil der Fernwärme an den alternativen Energien in Deutschland bereits rund 25 Prozent, ein Anteil, der steigen werde, auch in Bad Säckingen.

Und es gibt einen weiteren Vorteil
Ein weiterer Vorteil sei die schnelle Verfügbarkeit der Energie bei den Blockheizkraftwerken, so Heiko Strittmatter. „Wir sind in der Lage, die Anlage innerhalb von zwei Minuten vom Stillstand zur Volllast hochzufahren“, erläutert er. Hierdurch könne auch sehr schnell auf starke Schwankungen bei der Energienachfrage reagiert werden.

So viele Kilometer Leitungen sind verlegt
Für Bad Säckingen bedeute dies konkret, dass die Stadt nicht nur bis zum neuen Gesundheitscampus und der Reha-Klinik mit Wärme versorgt werden könne. „Wir können die Stadt in alle Richtungen versorgen und haben bereits rund 15 Kilometer Fernwärmeleitungen in Bad Säckingen verlegt und es werden jedes Jahr mehr.“

Spannende Diskussionen könnte es geben
Für Simon Kühn, Vorsitzender des Stadtverbandes der Bad Säckinger CDU, ist klar: „Wir stehen voll hinter dieser modernen Technologie, Blockheizkraftwerke werden dazu beitragen, dass die Energiewende in Deutschland gelingt. Aber es soll keinen Zwang zum Anschluss an das Fernwärmenetz für die Bürger geben.“ Es könnten also am kommenden Montag spannende Diskussionen im Gemeinderat zur kommunalen Wärmeplanung werden.