Mitte Mai wurde der offene Bücherschrank des Fördervereins Stadtbücherei am Rudolf-Eberle-Platz zerstört. Der Täter konnte jetzt ermittelt werden. Er tappte nämlich in die Videofalle. Eine städtische Überwachungskamera, die am Rudolf-Eberle-Platz installiert ist, hat die Vorgang gefilmt.

Wie sich die Bilder gleichen: 2015 war der offene Bücherschrank am Eberle-Platz schon einmal Ziel von Vandalismus.
Wie sich die Bilder gleichen: 2015 war der offene Bücherschrank am Eberle-Platz schon einmal Ziel von Vandalismus.

Bernhard Biendl, Vorstandsmitglied des Fördervereins Stadtbücherei, hat gestern berichtet, dass der Verursacher des Schadens ermittelt sei und die Familie den Schaden beglichen habe. „Immer wieder werden die offenen Bücherschränke des Bad Säckinger Büchereiförderkreises Opfer von blinden Vandalismus“, so Biendl gegenüber unserer Zeitung. Der Bücherschrank in Wallbach war bereits betroffen und der „Bücher-Kühlschrank“ am Eberle-Platz bereits zum zweiten Mal.

Das erste Mal wurde er Anfang des Jahres 2015 beschädigt, erinnert sich Biendl. Danach beantragte der Förderverein Stadtbücherei eine Kameraüberwachung bei der Stadt, die am 27. Februar genehmigt wurde. Die Kamera darf laut Biendl nur einen eingeschränkten Bereich um den Bücherschrank überwachen und nur nachts betrieben werden. Zudem verlangt die Genehmigung, dass auf einem Schild deutlich auf die Kamera hingewiesen wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach der Einrichtung der Kamera war erst einmal längere Zeit Ruhe. Bis in der Nacht zum 12. Mai dieses Jahres die Tür des Bücherschrankes am Eberle-Platz abgerissen wurde. Was der Täter nicht wusste: Er wurde dabei gefilmt. Die Aufzeichnungen der Kamera wurde in der Folge ausgewertet. Sie zeigten laut Biendl zwei Personen, von denen eine Person gewaltsam gegen die Tür des geöffneten Bücherschrankes tritt, sodass diese abreißt und zu Boden fällt. Wie Biendl berichtet, habe er die kaputte Tür am Tag drauf an den Schrank gelehnt. Später muss offenbar noch jemand vorbei gekommen sein, der die abgerissene Tür dann bis in die Lohgerbe mitschleppte.

Der städtischer Bauhof half dem Förderverein, den Bücherschrank wieder zu reparieren, so Biendl, sodass er wieder in Betrieb gehen konnte. Nach Anzeige wegen Vandalismus und Sachbeschädigung habe dann die Polizei und das Ordnungsamt ermittelt. Zwischenzeitlich ist der Verursacher des Schadens ausgemacht. Der nächtliche Täter konnte auf der Videoüberwachung klar identifiziert werden. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen 21-jährigen, nicht vorbestraften deutschen Staatsangehörigen. „Neben dem amtlichen Verfahren haben wir ihn für die Schäden haftbar gemacht“, berichtet Biendl. Die Familie habe den Schaden von 200 Euro erfreulicherweise beglichen, teilte er mit.

„Uns ist es wichtig, dass man für Randale und Vandale zur Rechenschaft gezogen wird, auch künftig dürfen solche Vorfälle nicht ungesühnt bleiben. Darüber sollten sich bisherige und künftige Täter im Klaren sein“, fügt Biendl hinzu. Denn es sei traurig, wenn eine kleine gewalttätige Minderheit in dieser Stadt öffentliche Einrichtungen zerstört.

Die Tat hat auch eine strafrechtliche Seite. So hat die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen am 23. Juli beim Amtsgericht Bad Säckingen den Erlass eines Strafbefehls wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung gegen einen 21-jährigen, nicht vorbestraften deutschen Staatsangehörigen beantragt.

Ende Juni zerstörten Unbekannte die Strandbar am Rhein.
Ende Juni zerstörten Unbekannte die Strandbar am Rhein. | Bild: Linke, Frank

Der jüngste Fall

In der Stadt kommt es immer wieder zur nächtlichen Zerstörungen. Ende Juni gab es eine Spur blinder Zerstörungswut durch die halbe Stadt. Von Brandstiftung und Sachbeschädigung an der Strandbar beim Schlosspark bis hin zu umgeworfenen Blumenpyramiden in der Innenstadt kam es in der Nacht zum 30. Juni, zu mehreren solcher Fälle.

In derselben Nacht Ende Juni wurden auch reihenweise Blumenkübel umgeworfen.
In derselben Nacht Ende Juni wurden auch reihenweise Blumenkübel umgeworfen. | Bild: Stadt Bad Säckingen