Bad Säckingen – Gar nicht von der Bühne lassen will das Publikum im fast voll besetzten Gloria Theater den Klavierkabarettisten William Wahl. Er ist mit seinem Programm „Nachts sind alle Tasten grau“ aufgetreten. Wahl warnt die Zuschauer: „Sie sind mir heute Abend auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.“ Die stört es nicht, im Gegenteil, die frechen und ironischen Darbietungen kommen sehr gut an. Eine Liebeserklärung an seine Heimat Köln gehört auch dazu: „In Köln, da weiß man, wie man feiert. Ist die Stadt auch voller Kotze, es gibt kein Gemotze.“ Der sympathische Musiker führt in jedes Stück mit einer Anekdote ein und erklärt: „Ich muss solche Lieder machen, ich will noch mehr Kleinkunstpreise gewinnen, aber ich habe mir viel Mühe mit dem Programm gegeben.“

Wahl ist am Puls der Zeit, er vertont den Chat einer Single-Börse von Birgit76: „Sie verrät ihr Alter nicht, sieht aber viel jünger aus“, und er verspricht, „ich singe auch die Emojis“. Dann macht er sich an ein Lied von Udo Jürgens, „da ich schon an einem weißen Flügel sitze“. Er vertont, ändert und interpretiert auf seine amüsante Weise „Griechischer Wein“. Was wird bei ihm daraus? Shisha statt Wein. „Ich nahm einen tiefen Zug, das war gar nicht klug.“ Das nächste Mal trinke er lieber Tee.

Und was macht William Wahl in der Pause? Er zählt, wie viele CDs er bereits verkauft hat, gesteht er. Kundenbewertungen im Internet mit Vorschlägen wie etwa „wer William Wahl gekauft hat, mag auch die Flippers“, mag er übrigens gar nicht. Seine Frau bekommt fünf Punkte von ihm. „Sie ist eine Frau fürs Grobe.“ Denn er trinkt Kaffee mit Schaum, sie fällt einen Baum. Dann ein Rätsellied zum Mitmachen: „Manuel“. Manuel war nicht so schnell, alles was er tat, war „manuell“... So geht es zur Freude der Zuschauer immer weiter. Dann wird aus „Fernando“ von Abba „das Paket ist da, ich schick‘s zurück, Zalando“. Und aus „Chiquitita“ eine „schicke Kita“ für Sohn Korbinian Finn. Dem Publikum, das sich köstlich amüsiert, gefallen die Darbietungen und es applaudiert begeistert.