Eine gute Nachricht für alle Eltern: Obwohl auch in Bad Säckingers Kindergärten Fachkräfte fehlen, konnten alle Betreuungsplätze belegt werden. Das sagte Claudia Götz, zuständig im Rathaus für die Kindergärten, im Gemeinderat. Eine Einschätzung, die Bürgermeister Alexander Guhl ausdrücklich unterstrich: „Die Stadt Bad Säckingen kann mit Fug und Recht sagen, dass sie viel für die Kinderbetreuung leistet, auch wenn es noch einiges zu tun gibt.“
Sämtliche Plätze konnten belegt werden – eine Warteliste bleibt
Für das aktuelle Kindergartenjahr 2024/2025 bedeutet das laut Götz in Zahlen: Es gibt für die über Dreijährigen 617 Kindergartenplätze, bei den unter Dreijährigen stehen 94 Krippenplätze zur Verfügung. Die Rathausmitarbeiterin stellte die Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen vor. Die Betreuung erfolge in den zwölf Kinderbetreuungseinrichtungen in Bad Säckingen in insgesamt 36 Gruppen. Eine gezielte Sprachförderung sei grundsätzlich in allen Einrichtungen möglich, könne jedoch nur in dreien umgesetzt werden.
Verlängerte Öffnungszeiten nähmen bei den über Dreijährigen Eltern von 473 Kindern in Anspruch, bei den unter Dreijährigen von 70 Kindern. Bei den Krippenkindern bestehe eine Ganztagsgruppe für zehn Kinder, bei den Älteren im Rahmen einer gemischten Gruppe für 30. Weiter wies Götz darauf hin, dass allen Krippenkindern, die 2024/2025 in den Kindergarten wechselten, ein Platz angeboten werden konnte – im Gegensatz zum Vorjahr seien sämtliche Betreuungsplätze belegt.
Eltern favorisieren verlängerte Öffnungszeiten
Während verlängerte Öffnungszeiten bis 13.30 oder 14 Uhr mittlerweile sämtlichen Kindertageseinrichtungen anböten, werde das Angebot einer Ganztagesgruppe lediglich in drei Einrichtungen unterbreitet – vom Kindergarten St. Vincentius, vom Kinderhaus Rhein-Au sowie vom Kinderhaus St. Christophorus, wo es jedoch nicht ausreichend nachgefragt worden sei, so Claudia Götz weiter.

Bei der Bedarfsplanung für die kommenden Jahre rechnet Götz zunächst mit einem Anstieg der Anmeldungen bis 2026 auf 652 Kindergartenkinder – ein Trend, der sich in den beiden Folgejahren allerdings umkehren werde. Für die Gruppe der ein- bis dreijährigen Kinder sei eine Prognose hingegen kaum möglich, da diese unter anderem noch nicht geboren seien – für das kommende Krippenjahr 2025/2026 rechnet Götz jedoch nur mit geringen Abweichungen von den Zahlen für das laufende Jahr.
Zu der von Gemeinderat Alexander Borho (CDU) angefragten Zahl von Kindern, welche eine Sprachförderung besuchten, erklärte Claudia Götz: „Tatsächlich gibt es einen Bedarf für zwei bis drei Gruppen mit Sprachförderung, jedoch ist es gegenwärtig nicht einmal möglich, eine Gruppe zu füllen, da für diese Aufgabe keine Fachkräfte gewonnen werden können – obwohl die Stadt diese Fachkräfte sehr gerne finanzieren würde.“ Zur Frage von Maritta Vögtle (FW), wie viele Betreuungsplätze das Kinderhaus St. Christophorus für auswärtige Kinder anbiete, deren Eltern am Gesundheitscampus tätig seien, führte Götz aus: „Die Einrichtung wird fast gänzlich von Kindern aus Bad Säckingen besucht, da die Plätze grundsätzlich zuerst an einheimische Kinder gehen.“
Neubau eines Kindergartens ist Sache des Gemeinderates
Zu der von Gemeinderat Stephan Muster (SPD) betonten Notwendigkeit für die Errichtung eines Kindergartens im Neubaugebiet Leimet, führte Götz aus, „dass es schwierig ist, eine Aussage darüber zu treffen, wie viele Kinder das Neubaugebiet tatsächlich bringen werde“. Grundsätzlich sei der Neubau eine politische Entscheidung, welche der Gemeinderat zu treffen habe. Gemeinderätin Ruth Cremer-Ricken sah in der hohen Zahl von Kindern, welche gegenwärtig oft bis 14 Uhr den Kindergarten besuchten, einen Fingerzeig für die steigende Nachfrage nach Ganztagsbetreuung an den Grundschulen.