Bernau – Gewässer sind eine vielfältige Lebenswelt. Die Begeisterung dafür zu wecken, ist das Ziel des Landesfischereiverbandes, der mit seinem Fischmobil durch das Land zieht. Wie viel Leben zum Beispiel in der Alb herrscht, wenn man nur genau genug hinschaut, zeigte der Umweltpädagoge Malte Seibold den Erst- und Zweitklässlern der Hans-Thoma-Grundschule.

Der Forscherdrang war schnell geweckt: Mit Sieben ausgestattet machten sich die Jungen und Mädchen auf den Weg in das Flüsschen, um nach Leben zu suchen. Zuvor hatten sie von Seibold einige Tipps erhalten: Unter Steinen, am Ufer, unter Pflanzen oder an anderen geschützten Stellen könnte man am wahrscheinlichsten fündig werden.

Eifrig drehten sie Steine um, suchten und siebten – und tatsächlich: Vieles bewegte sich da im Wasser. Da gingen unter anderem winzige Fische, Würmer, Insekten ins Netz und landeten in der bereitgestellten Schale. Nach der Untersuchung unter dem Mikroskop wurden die Lebewesen wieder ins Wasser entlassen. Dem Landesfischereiverband gehe es mit dem Angebot des Fischmobils darum, Augen für das Leben im Wasser zu öffnen, sagt Seibold. Das Wasser sei gerade in Baden-Württemberg zwar sehr präsent, hinein schaue man aber eher selten. Bei der Arbeit mit älteren Schülern werden auch Probleme tiefergehend beleuchtet, dann gehe es auch stärker um die Gewässerqualität. Angler hätten ein Interesse daran, dass Gewässer gesund bleiben, ergänzt er, und sie bekämen auch früher als andere mit, wenn etwas nicht stimmt.

In Bernau jedoch sei die Situation sehr gut, finden er und Benjamin Wasmer, der den Schulbesuch vermittelt hat. Indem man den Forscherdrang wecke, könne man den Schülerinnen und Schülern gut vermitteln, wie wichtig jedes der kleinen Lebewesen für das Ökosystem ist, so Wasmer. Während man anderen Orts die heimischen Bachforellen immer wieder in Gewässer einbringen müsse, reproduziere sich die Population in Bernau selbst. Auch Arten, die am Hochrhein schon eingewandert sind und zum Problem werden können, finde man in der Region um Bernau noch nicht.

Aber auch wenn insgesamt die Gewässerqualität besser werde und in Bernau alles in Ordnung zu sein scheine, gelte es, wachsam zu bleiben. So sei beispielsweise der große Holzlagerplatz von Holz-BW in der Nähe der Menzenschwander Brücke ein Problem, da aus den Rinden ausgespülte Stoffe für das Wasser nicht gut seien, so Wasmer. Ein Problem stelle das vor allem dann dar, wenn die Alb wenig Wasser führe.