Bonndorf Eine Mehrheit des Bonndorfer Gemeinderats hat Haushaltsmittel über 60.000¦Euro für die Anschaffung eines Feuerwehr-Kommandowagens bereitgestellt. Die Verwaltung hatte einen Betrag von 45.000¦Euro vorgeschlagen, mit denen sich ein Gebrauchtwagen bezahlen lasse. Aus der Fraktion der Freien Wähler kam indes der Vorschlag, einen Neuwagen zu kaufen: Andreas Stoll trug vor, das sei bei einer Laufleistung von 25.000¦Kilometern im Jahr wirtschaftlich sinnvoller. Dem Vorschlag der Freien Wähler stimmten neun Stadträte zu. Sie erreichten damit die Mehrheit gegenüber acht Gegenstimmen.
Die Notwendigkeit, der Feuerwehr einen Kommandowagen zur Verfügung zu stellen, ergibt sich 2026 aus der dann notwendigen Wahl eines neuen Gesamtkommandanten. Der bisherige Kommandant Hansjörg Ketterer hatte in der Hauptversammlung angekündigt, dass er das Amt im Jahr 2026 abgeben werde. Der noch zu wählende neue Gesamtkommandant könnte zum Feuerwehrhaus in Bonndorf, je nachdem, wo er seinen Arbeitsplatz hat, einen langen Anfahrtsweg haben. Das gilt zum Beispiel für den bisher einzigen Bewerber für das Amt, Patrick Steiß, der bei der Integrierten Leitstelle in Waldshut beschäftigt ist. Er hatte den Stadträten die Anfahrtsproblematik in einer nichtöffentlichen Sitzung geschildert. Wen auch immer die Kameraden im März 2026 als ihren Kommandanten wählen, ihm will die Stadt Bonndorf einen Kommandowagen als Dienstfahrzeug zur Verfügung stellen. In diesem kann die notwendige Schutzkleidung mitgeführt werden, sodass der neue Feuerwehrchef im Ernstfall sofort an die Einsatzstelle fahren kann.
Dass ein Neufahrzeug 60.000¦Euro kostet, liegt nicht daran, dass die Stadt den Kommandanten mit einer Luxuskarosse ausstatten will. Teuer sind nach Auskunft der Feuerwehr die Anforderungen, die in einer DIN-Norm festgeschrieben sind. Der Wagen muss mit Blaulicht und einer Funkanlage ausgestattet sein und neben der Ausrüstung drei Personen Platz bieten. Zur Ausstattung gehören auch Atemschutzgeräte, Taschenlampen, Material zum Absichern von Unfallstellen, ein Erste-Hilfe-Rucksack, ein Feuerlöscher, Werkzeug sowie Führungsmaterialien wie Lagepläne und ein Tablet-Computer. Nach Auskunft der Feuerwehr schreibt die Norm sogar vor, in welcher Zeit das Fahrzeug von null auf 100¦Kilometer pro Stunde beschleunigen können muss. Die Fahrzeuge müssen mit Allradantrieb ausgestattet sein.
Weil Angebote eingeholt werden müssen und die Lieferzeiten zwischen fünf und zwölf Monaten liegen, andererseits aber die Etatberatungen für das Jahr 2026 erst im Oktober oder November 2025 beginnen, wird die Zeit knapp. Der neue Kommandant wird bereits im Zeitraum von Januar bis März gewählt. Daher hat der Gemeinderat bereits jetzt über die Mittel entscheiden müssen.