Juliane Kühnemund

Kommunalpolitik ist eine spannende Sache. Davon sind die 18 Kandidaten, die auf der CDU-Liste für einen Sitz im Bonndorfer Gemeinderat kandidieren, überzeugt. „Wir wollen Verantwortung übernehmen und mitgestalten“, machten die vier Bewerberinnen und 14 Bewerber in der CDU-Nominierungsversammlung am Donnerstagabend deutlich.

Wie der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Max Nägele, der nach 35 Jahren Gemeinderatsarbeit nicht mehr kandidiert, erläuterte, übernimmt der neue Gemeinderat ein gut bestelltes Haus. Bonndorf sei eine lebendige Gemeinde, finanzieller Handlungsspielraum sei gegeben, „die Stadt ist schuldenfrei“, sagte Nägele. Die Arbeit im Gemeinderat mache Spaß, fuhr Nägele fort und er betonte, dass es rund um den Ratstisch kein Parteigeplänkel gebe. Diskutiert werde um die Sache, jeder einzelne könne dazu seine persönliche Meinung äußern, „es gibt keinen Fraktionszwang“. Dies bestätigten auch die beiden amtierenden Stadträte Erhard Morath und Ingo Bauer, die sich erneut zur Wahl stellen.

Kandidatensuche war nicht einfach

Ingo Bauer blickte auf die Kandidatensuche zurück, die – wie er sagte – nicht ganz einfach war. Leichter Frust habe sich da anfangs eingestellt, hatte man doch nach vielen persönlichen Gespräche auch viele Absagen erhalten. Stolz sei man jetzt aber auf das 18-köpfige Team, das für die CDU ins Rennen geht.

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Von den aktuell zehn amtierenden CDU-Gemeinderäten streben acht eine weitere Amtsperiode an. Zwei Räte – Max Nägele und Norbert Kromer – kandidieren nicht mehr. Zehn neue Bewerber werfen ihren Hut in den Ring. In kurzen Worten stellten sich alle Kandidaten vor, die im Übrigen altersmäßig – von 20  Jahren bis zum Rentenalter – eine bunte gemischte Truppe darstellen.

Mitgestalten und bewegen als Motivation

Was treibt die Kandidaten an, sich kommunalpolitisch zu engagieren? Für alle war es wichtig, aktiv an der Entwicklung der Stadt mitarbeiten zu können, mitzugestalten und etwas zu bewegen. Man ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – mit schimpfen am Stammtisch sei es halt nicht getan. Alle Kandidaten wurden in der Versammlung nominiert. Einverstanden zeigte man sich, die einzelnen Bewerber in alphabetischer Reihenfolge auf der Liste aufzuführen.

22 Sitze im Bonndorfer Gemeinderat

Bürgermeister Michael Scharf, der die Versammlung leitete, danke den Kandidaten für ihr Interesse an der Kommunalpolitik. Er machte noch darauf aufmerksam, dass der Gemeinderat das Hauptorgan einer Kommune sei, das über die Geschicke der Stadt entscheidet. 22 Sitze wird es im Gemeinderat Bonndorf geben, zähle man die Kandidaten aller Listen zusammen, so werden sich rund 50 bis 60 Personen zu Wahl stellen, sagte der Rathauschef und fügte an: „Das ist Demokratie.“

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Im Jahr 2015 hat der Gemeinderat die unechte Teilortswahl in Bonndorf abgeschafft, die jedem Ortsteil einen oder zwei Vertreter im Gremium garantierte. Diese garantierten Sitze gibt es jetzt also nicht mehr. Die Bonndorfer Ortsteile sollen aber auf keinen Fall vernachlässigt werden. Die CDU freut sich, dass sie Kandidaten aus fast allen Teilorten gewinnen konnte, nur in Ebnet und Brunnadern ließ sich kein CDU-Kandidat finden. Wie Ingo Bauer in der Nominierungsversammlung bekannt gab, sind den Christdemokraten die Belange der Ortsteile wichtig. Insofern sei geplant, in jedem Teilort einen Paten einzusetzen, der als Ansprechpartner vor Ort fungieren soll.

Auch im Wahlkampf will die CDU entsprechende Signale setzen. „Wir werden in alle Ortsteile gehen“, sagte Bauer. Nach seinen Worten ist zudem eine zentrale Veranstaltung in Bonndorf geplant und zwar am Wochenende 4. und 5. Mai. Am 4. Mai soll ein kleines Rockkonzert – mit Kandidatenvorstellung – für die junge Generation veranstaltet werden. Am 5. Mai plant die CDU ein Fest beim Schloss für alle Generationen mit Frühschoppenkonzert und Kinderbetreuung.

Wahl-Veranstaltung für EU-Bürger

Wahlberechtigt bei den Kommunalwahlen sind auch Jugendliche ab 16 Jahren, außerdem alle EU-Bürger. Wie Bürgermeister Michael Scharf bekannt gab, sind von den insgesamt etwa 5600 Wahlberechtigten in Bonndorf 520 EU-Bürger. Für diese – aber auch für alle anderen Interessenten – will die Stadt eine Informationsveranstaltung in der Stadthalle anbieten. Bei Logistik und Sprache wird das Integrationsgremium mithelfen, die Parteien können ihre Programme präsentieren.