Das Kunstrasenkleinspielfeld im Bonndorfer Waldstadion wurde 2008 eingeweiht und ist zehn Jahre später in Teilen bereits verschlissen. Über Maßnahmen, wie sowohl diese Kunstrasenfläche als auch das 2017 eingeweihte große Spielfeld im Stadion und der 2009 in Betrieb genommene Platz in Gündelwangen länger als die üblicherweise prognostizierten zehn bis 15 Jahre in einem guten Zustand erhalten werden können, diskutierte der Gemeinderat jüngst. In die Projektliste zum Entwurf des kommunalen Haushalts 2019 wurde der Ankauf von zwei Spezialgeräten (12 241 Euro) zur Pflege der Kunstrasenfußballfelder durch die Stadt eingestellt.
Gepflegt werden die Bonndorfer Kunstrasenfußballplätze derzeit einmal jährlich durch eine Spezialfirma, erläuterte Werner Steiert vom Stadtbauamt. Bürgermeister Michael Scharf bezifferte in der Ratssitzung die Kosten auf 4500 Euro jährlich. Die Lebensdauer der Plätze könnte wesentlich erhöht werden durch zweimalige jährliche Pflege, erläuterte Werner Steiert weiter.
Regelmäßige Pflege könnte Lebensdauer erhöhen
Durch das Spezialgerät können Gummigranulat und Quarzuntergrund entmischt und die Kunstrasenhalme wieder aufgerichtet werden. Die Torspielfeldräume des stark bespielten Kleinfelds mussten beispielsweise wegen turnusgemäß geringerer Pflege bereits nach zehn Jahren neu belegt werden. Der Vorschlag, ein Spezialgerät in die Projektliste zum Entwurf des kommunalen Haushalts aufzunehmen, kam aus der Stadtverwaltung. Eine regelmäßige mehrmalige Pflege per anno könne die Lebensdauer um fünf bis zehn Jahre verlängern, war im Vorfeld der Ratsdiskussion erläutert worden.
Der Kauf eines solchen Spezialgeräts sei betriebswirtschaftlich sinnvoll, pflichtete Stadtrat Matthias Büche (Bürgerliste) dem Verwaltungsvorstoß bei und wurde von Bruno Kalinasch (SPD) sowie Gernot Geng (Bürgerliste) unterstützt. Heidi Saddedine (SPD) fügte an, dass nach einem Kauf eine Schulung der Platzwarte sinnvoll sei. Ingo Bauer (CDU) warf die Frage auf, ob die Geräte den Vereinen zur selbsttätigen Nutzung zur Verfügung gestellt werden sollten, oder ob es nicht sinnvoller sei, Bauhofmitarbeiter einzusetzen. Die Spezialgeräte seien in der Anschaffung immerhin nicht ganz billig und sollten gesichert pfleglich genutzt werden. Auch Bruno Kalinasch regte an zu überlegen, ob ein solches Gerät durch Bauhofmitarbeiter oder durch Ehrenamtliche aus den Vereinen genutzt werden sollte.
Michael Scharf warf die Frage auf, ob ein einziges Geräte für die beiden Kunstrasenplätze des TuS Bonndorf und das Kunstrasenspielfeld in Gündelwangen ausreiche. Denkbar sei durchaus der Kauf eines zweiten Pflegegeräts, um einen Hin- und Hertransport zwischen Bonndorf und Gündelwangen zu vermeiden. Koste ein Gerät 6667 Euro, erhalte die Stadt beim Kauf von zwei Geräten Rabatt und müsste lediglich 12 241 Euro bezahlen. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, zunächst eine Vereinbarung zu erstellen, wie sie sich eine Platzpflege durch den TuS Bonndorf und den SV Gündelwangen vorstellt. Michael Scharf gab die Aufgabe an Hauptamtsleiter Harald Heini, der Erfahrung in solchen Angelegenheiten habe.
Wer übernimmt die Pflege?
Ob und wie viele Spezialgeräte zur Pflege der Kunstrasenplätze der Fußballvereine in der Projektliste verbleiben, entscheidet der Gemeinderat über die Verabschiedung des kommunalen Haushalts 2019 am Montag, 18. Februar. Wer nach einem Kauf die Plätze pflegen wird – städtischer Bauhof oder die Vereine in Eigenregie – wird sich zeigen. Dies hängt davon ab, inwieweit die Vereine einer Vereinbarung mit der Stadt inhaltlich zustimmen.