Etwas mehr als die Hälfte der Sommerferien ist inzwischen vorüber. Da lohnt sich zwischendurch mal ein Blick auf ein Schulprojekt, das keine Ferien verträgt – der internationale Schulgarten. Nicht unerheblich trägt dieses Projekt nämlich auch zum Gesamtkonzept der Naturparkschule bei. Im Juli wurden der Realschule von der Landesregierung sogar 200 Euro Preisgeld für vorbildliche Schulgartenarbeit zugesprochen.

Von vornherein war klar, dass man das Gartenstück im „Obertal“ auch während der Ferien betreuen muss. Die Pflanzen müssen bei Trockenheit gegossen, reifes Gemüse oder Salat fortlaufend geerntet werden. Gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten Silvia Maier arbeiteten Jutta Schär, Ulrike Dietsche und Referendarin Katharina Kiefer, die das Projekt Schulgarten in diesem Jahr maßgeblich betreuen, einen Arbeitsplan für die Sommerferien aus. Sie fanden sofort begeisterte Mitstreiter, sowohl aus den Reihen der Schülerinnen und Schüler als auch unter den Migranten. Gießen, ernten, Rasen mähen wurden für die Dauer von sechseinhalb Wochen akribisch aufgeteilt. Jede Menge Zucchini, Salat, Mangold, aber auch Bohnen und die ersten Kürbisse können in diesen Wochen geerntet werden.
Forough Bakhtiari, Sorush Mansoorian und Ali Daniali, Flüchtlinge aus dem Iran, waren vor Kurzem an der Reihe. Der einsetzende Regen machte ihnen nichts aus. Sie freuten sich über den Ertrag, den sie in der Küche ihrer Gemeinschaftsunterkunft an der Schweizer Straße verarbeiten. Die ersten Kürbisse hat Silvia Maier derweil eingefroren, damit diese nach Schulbeginn in der Schulküche verarbeitet werden. Einer der Kerngedanken des Schulgartens ist schließlich, dass die dort geernteten Kartoffeln, Zucchini, Kohlrabi, Kürbisse, Rote Beete oder auch Beeren in der Schulküche im Rahmen des Unterrichts unmittelbar Verwendung findet.
Auch in der Lagerküche der Zeltplatzschule Öttiswald wird Gemüse und Obst aus eigenem Anbau verarbeitet. Im vergangenen Jahr wurde die üppige Ernte von Äpfeln und Mirabellen zu Marmelade verarbeitet. Damit wurden auch die fleißigen Mitstreiter des Gartenprojektes für ihre Mühen belohnt. Dieses Jahr fällt die Obsternte leider weitestgehend aus. Das Kultusministerium lobt die Initiative Schulgarten ausdrücklich und lässt wissen: Schulgärten sind wichtige Lehr-, Lern- und Naturerfahrungsorte. Mit diesen Projekten holen Schüler und Lehrkräfte die Natur in den Unterricht, ganz im Sinne der Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. 136 Schulgärten im Land wurden ausgezeichnet, einer davon der Realschulgarten in Bonndorf.
Die Naturpark-Schulen
Der Schulgarten ist ein wichtiger Baustein der Naturparkschule. Seit Juli ist die Realschule Bonndorf offiziell Naturparkschule.
- Die Idee: Das Programm Naturpark-Schule setzt sich seit 2010 zum Ziel, Kindern und Jugendlichen Themen aus Natur und Kultur im Umfeld der Schule zu vermitteln. Eine zentrale Rolle spielen außerschulische Partner, wie Landwirte, Vereine und Handwerker. Die Themen orientieren sich am neuen Bildungsplan.
- Der Rahmen: Der Naturpark Südschwarzwald bildet das thematische und organisatorische Dach, die Gemeinde als Schulträger gestaltet die Rahmenbedingungen vor Ort und die Schule arbeitet die Themen mithilfe der außerschulischen Partner und einer externen Projektleitung aus und setzt sie um.