Bonndorf – Das Interesse an Brennholz von privater Seite habe in den vergangenen Jahren deutlich nachgelassen – obwohl es im Wald genug davon gibt, berichtet Bonndorfs Stadtförster Steffen Wolf im Gespräch mit dieser Zeitung.
Gefragt sei meist Laubholz, und davon gebe es auf Bonndorfer Gemarkung nicht allzu viel. „Ich schätze die jährlich nachgefragte Menge auf 200¦Festmeter.“ Das Interesse an Nadelholz sei wegen des schlechteren Brennwerts eher gering. Brennholz werde in der Regel in bis zu fünf Meter langen Stammstücken am Waldweg zur Verfügung gestellt. „Dass Private die Bäume im Stadtwald selbst fällen, kommt nicht in Frage“ – persönlich zu gefährlich und aus forstlicher Sicht wegen möglicher Schäden am Baumbestand nicht geboten. Brennholzverkauf ist aufwendig. Steffen Wolf: „Selbst die Aufarbeitung von Brennholz muss im Vorfeld vertraglich festgehalten werden.“
Die Messlatte, Brennholz im kommunalen Wald aufzuarbeiten, liegt mittlerweile hoch. Ohne Motorsägenkurs gehe ohnehin nichts, erläutert Steffen Wolf. Denn: „Die Arbeit ist selbst mit forstlicher Schutzausrüstung gefährlich. Zudem arbeiten Private häufig alleine das Holz am Wegesrand auf. Bei einem Unfall kann dann möglicherweise keine oder nur schlecht Hilfe geholt werden.“ Brennholzkunden kenne er meist persönlich gut, er habe Vertrauen und wisse, dass sie gut arbeiten.
Auch ín Grafenhausen herrscht eher eine verhaltene Nachfrage nach Brennholz, sagt Gemeindeförster Friedrich Hugel auf Nachfrage dieser Zeitung. Dies habe mehrere Gründe: Die Nachfrage privater Haushalte lasse prinzipiell nach. Zudem verbrauche die kommunale Fernwärmeanlage einen Großteil der im Wald vorhandenen Brennholzmenge.
Brennholzkunden wohnen in der Regel in der Gemeinde, sie sind Friedrich Hugel also bekannt. In Grafenhausen wird nur noch Brennholz in drei bis fünf Meter langen Stammstücken am Wegrand zur Verfügung gestellt. Die Aufarbeitung von Brennholz durch den Forstbetrieb in der Form von Holzscheite endete bereits 2006. Losversteigerungen – so nennt man das Steigern auf Holz auf einer Waldfläche – gibt es sowohl in Grafenhausen wie auch in Bonndorf nicht. Friedrich Hugel, der von 2005 bis 2012 Gemeindeförster in Wutach war, erinnert sich allerdings noch an solche Versteigerungen im dortigen Gemeindewald. Das sei immer eine große Sache gewesen mit entsprechend guten Einnahmen für die Gemeinde. Doch auch in Wutach seien Losversteigerungen Geschichte.
Motorsägenkurse sind übrigens seit 2005 Pflicht, wollen Privatleute in kommunalen Wäldern Holz aufarbeiten. Auch muss geeignete Schutzkleidung getragen werden. Der Forsttechnische Stützpunkt Bonndorf bietet solche Kurse an, mittlerweile seit einigen Jahren spezielle Kurse für Frauen.