Frau Ganter, ist Bonndorf ein Heimspiel?
Ja, das empfinde ich schon so. Da kommen bestimmt ein paar Menschen, die ich kenne. Ich habe in meiner Jugend viel Zeit in Bonndorf verbracht, ich hatte da Freunde. Deshalb freue ich mich, wieder hinzukommen.
Was kann das Publikum erwarten?
Diesmal spielen wir in einem Quartett, für gewöhnlich bin ich in einem Trio unterwegs. Neben dem Pianisten Simon Steger und dem Cellisten Enzo Caterino spielt Sebastian König am Schlagzeug mit. Die Menschen können mit einem humorvollen Abend mit Tiefgang rechnen. Das ist beseelte Musik, die Texte sind poetisch, lustig bis abgründig.
Spielen Sie Ihr neues Album „Transit“?
Ja genau, das ist so eine Art Record Release Tour. Das Programm zum Album heißt „Transit – Lieder zwischen Stille und Spektakel“. Und ich habe eine ganz tolle Band, ich freue mich da wirklich drauf. Wir haben kürzlich im ausverkauften Jazzhaus in Freiburg gespielt, da war als special Guest Sebastian König an den Drums dabei. Das hat so Spaß gemacht, dass ich danach dachte, ich muss den noch mal einladen. Und da er aus Freiburg kommt, war das hier einfach naheliegend. Mit ihm wird es auf jeden Fall sehr groovy. Ich freue mich wirklich darauf.
Was erwarten Sie vom Publikum?
Ich bin ganz vertrauensvoll, dass es ein ausgelassener Abend wird. Im hohen Norden habe ich die Erfahrungen gemacht, dass die Leute oft reservierter sind. Manchmal sitzen die Menschen mucksmäuschenstill da und es kommt wenig Resonanz, aber am Ende sind sie doch ganz begeistert. Aber das kann man nicht pauschalisieren. Die Menschen im Schwarzwald sind auf jeden Fall ein wohlwollendes Publikum.
Was hat Sie bewogen, 2022 zurück in die alte Heimat zu ziehen?
Da war ich ganz frisch Mutter. Mein Freund ist auch aus dem Schwarzwald, und wir haben hier eine Riesen-Familie. Für unsere Kinder wollten wir wieder nah bei unserer Familie sein. Es heißt ja immer: „Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“ – und wir leben das hier absolut. Natürlich ist das ein großer Support für mich als freischaffende Künstlerin. So kann ich weiter meiner Kunst nachgehen. Außerdem hat uns auch die Natur sehr gefehlt. Der Schwarzwald ist einfach wunderschön. Ich habe die Zeit in Berlin sehr genossen, und für meine künstlerische Entwicklung war das sehr wichtig. Aber mittlerweile weiß ich die Natur und die Rückzugsmöglichkeiten hier sehr zu schätzen.
Fragen: Markus WiedemannZu Termin und Person: Das Konzert ist heute um 20.30 Uhr im Paulinerheim in Bonndorf. Karten kosten im Vorverkauf 19¦Euro (ermäßigt 17 Euro, Schüler/Studenten 10 Euro) bei der Touristinfo und im Internet unter www.folktreff-bonndorf.de. Magdalena Ganter (31) ist in Hinterzarten aufgewachsen. Sie hat in Berlin Tanz, Gesang und Schauspiel studiert, an Theatern gearbeitet und die Alben „Neo Noir“ (2021) und „Transit“ (2024) aufgenommen.