Bonndorf – Der US-amerikanische Singer-Songwriter Jamey Garner aus Florida hat sich in der Bonndorfer Stadthalle in Bestform präsentiert. Sein Konzert hätte weitaus mehr Zuhörer verdient gehabt. Wer fehlte, hat zweifelsfrei etwas Großartiges verpasst, war doch eine herausragende Stimme in bestem Einklang mit exzellentem Mundharmonikaspiel, Gitarren und Piano zu erleben.
Etlichen Besuchern war Garner vom Gastspiel im Wellendinger Bürgerhaus mit seiner Band High South im Oktober 2019 bekannt. Doch auch jene, die ihn zum ersten Mal erlebten, waren begeistert. Die Setlist führte über weltbekannte Country- oder Popsongs bis hin zu eher weniger bekannten Liebesliedern. Ja, sogar Weihnachtliches fehlte nicht im Repertoire, sei es mit dem Eagles-Song „Please Come Home For Christmas“ oder auch „Tennessee Christmas“. Mit dem Hit „Listen To The Music“ (Doobie Brothers) stimmten der Sänger und seine zwei österreichischen Begleiter schwungvoll auf einen fein abgestimmten Liederabend ein. Dabei ist Christian Knoll nicht allein Gitarrist und Pianist, sondern auch Garners Manager. Dessen Bruder Markus (Gitarre) untermalt die Songs nicht minder spielfreudig.
Garners samtige Stimme verleiht den Songs einen besonderen Klang. Vor allem seine virtuose Technik an der Mundharmonika verleiht jedem Lied eine einzigartige Note. Meisterhaft geriet auf diese Weise J. J. Cales „Call Me The Breeze“. Mit grandiosem Vibrato interpretierte er auch „Two More Bottles Of Wine“ auf unvergleichliche Art. Man ahnt, dass genau dieses Zusammenspiel aus erstklassiger Stimme und ebensolcher Mundharmonika-Kunst Garner dereinst zum Nashville-Star des wichtigsten amerikanischen Countrysong-Contests machte.
Alben in München produziert
Sympathisch plaudert Jamey Garner zwischen den Songs von seiner Musikerlaufbahn, den Erlebnissen mit High South, wie Landschaften und Menschen auf ihn wirken. Garner erzählt von seiner langjährigen engen Verbindung zu Deutschland, er hat immerhin vier Alben in München produziert. Der Mann spart nicht mit Komplimenten für den Schwarzwald, wo er besondere weihnachtliche Gefühle entwickeln kann, und sich bereits beim zweiten Gastspiel fühlt, als käme er nach Hause. Und seiner Frau schickt er ein Liebeslied über den Ozean. Immer wieder bezaubert der nahbare Künstler das Publikum mit sehnsuchtsvollen Mundharmonikaklängen. Willfährig stimmen die Besucher in „Sweet Caroline“ ein, ehe ein Wohlfühl-Liederabend ganz still mit „You‘ve Got A Friend“ abgerundet wird.
Der Folktreff pausiert. Im Februar, so der Vorsitzende Jürgen Friedrich, wird das Programm 2025 veröffentlicht.