Bonndorf – Markus Sieber vom Konstanzer Amt für Vermögen und Bau stellt in Aussicht, dass die Glocken der Kirche St.¦Peter und Paul in Bonndorf in den nächsten Wochen repariert werden. Das hat Sieber auf Nachfrage dieser Zeitung mitgeteilt. Seine Behörde, dem Land zugeordnet, ist zuständig für die Unterhaltung der Bonndorfer katholische Kirche, weil sich das Gebäude in Landesbesitz befindet.

Unmittelbar nach dem Ausfall der Glocken im Februar des vergangenen Jahres hatte Thomas Steier, der Leiter des Amtes für Vermögen und Bau, noch von „einigen Monaten“ gesprochen, die es dauern könnte, bis die Glocken repariert seien.

Wie es aktuell um die Reparaturarbeiten steht, beantwortet jetzt Markus Sieber, der die Arbeiten in Bonndorf von Amts wegen begleitet. Demnach habe der Glockensachverständige des Erzbistums in seiner Prüfungsbegehung einen deutlichen Sanierungsbedarf an der Glockenanlage festgestellt. Nach jahrzehntelangem Betrieb habe sich an verschiedenen tragenden Komponenten der Glockenarmaturen Erneuerungsbedarf gezeigt. Infolge dynamischer Beanspruchung im Läutebetrieb habe zunehmend Bruchgefahr bestanden. Zudem hätten sich an den verbrauchten Antriebseinrichtungen fortschreitend Störungen gezeigt, die nicht mehr repariert werden konnten.

„Die Sanierungsarbeiten verzögerten sich infolge verschiedener Einflüsse“, erklärt der Behördenvertreter weiter. Unter anderem brach bei einem Sturm im Juni vergangenen Jahres einer der mehr als vier Meter hohen Schallläden in die Glockenstube hinein und versperrte den Zugang. Anfang Dezember wurde ein neuer Schallladen eingebaut, um die Glockenstube wieder arbeitssicher begehbar machen zu können. Damals sei geplant gewesen, die Reparaturarbeiten im Frühling oder spätestens im Sommer 2024 abschließen zu können.

„Das weitaus größere Problem sah die Glockenbaufirma in der massiven Verschmutzung aller drei oberen Turmetagen durch Dohlen“, teilt Sieber mit. Die Vögel haben durch Öffnungen an der Turmwand und Turmspitze Zugang zur Glockenstube und zum Motorgeschoss. Massive Verunreinigungen durch Nestbaumaterial und Ausscheidungen mussten in mehreren Einsätzen durch eine Spezialfirma beseitigt werden. Während der Brutzeit war der Zugang sowieso nicht möglich.

„Aktuell stehen alle Glocken auf dem Boden der Glockenstube. Die zur Weiterverwendung vorgesehenen Eichenholzjoche befinden sich zur Überarbeitung in Schonach. Nicht weiterverwendbare Komponenten, etwa die Klöppel, werden erneuert.“ Aus diesem Grund erklingt neuerdings auch der Stundenschlag nicht mehr. Innerhalb der nächsten beiden Wochen soll die Montage der Armaturen mitsamt neuer Antriebskomponenten erfolgen.