Bonndorf – Das Glöcklein an der Schlosskapelle Bonndorf schlägt fortan täglich von 9 bis 22¦Uhr atomuhrgenau im Viertelstundentakt, in der dunklen Jahreszeit um 21¦Uhr sogar für die Dauer von einer Minute. Eine Glockenweihe sei immer etwas Besonderes, da eine solche nicht oft vorkomme, so Fabian Schneider. Eine Weihe werde üblicherweise vom Bischof vorgenommen. Erzbischof Stephan Burger habe die Aufgabe in diesem Fall an ihn delegiert, erklärte der Bonndorfer Pfarrer. Erfreulich wertet er den Zufall, dass just an einem 16.¦November vor 30¦Jahren die Kapelle vom damaligen Stadtpfarrer Eugen Fleig eingeweiht worden war.
Gemeinsam mit Bonndorfs Bauhofleiter Georg Schanz fuhr Fabian Schneider im Hubwagen in luftige Höhen, um die bereits installierte Glocke mit Weihwasser, Weihrauch und Chrisam einzuweihen und anschließend mit drei manuell getätigten Schlägen ihrer Bestimmung zu übergeben. Mutig und mit der gehörigen Portion Gottvertrauen wagte der Geistliche das Vorhaben. Etwa 150¦Beobachter applaudierten spontan. Wieder sicheren Boden unter den Füßen, sagte der Pfarrer dann allerdings augenzwinkernd, dass er nun wieder lauter singen könne.
Bürgermeister Marlon Jost dankte der Initiative „Mir vu do“ für ihren Einsatz und ihre Hartnäckigkeit in der Sache der Renovierung und des Erhalts der Schlosskapelle, die im städtischen Besitz ist. In gemeinsamer Anstrengung werden künftig Stadt, Kirchengemeinde und Initiative die weitere Pflege und den Erhalt der Kapelle gewährleisten. Bei Heißgetränken und Gebäck machte so manch humorige Überlegung die Runde. Delegierte der Bischof die Weihe, weil er Höhenangst hat? Und wird der 16.¦November künftig zum Feiertag „Fabian Himmelfahrt“?