Bonndorf – „Lesen ist etwas Tolles für die Fantasie, für die Schule und fürs Leben.“ So fasste es Moderator Martin Carle vom Bildungszentrum Bonndorf im Vorfeld des Finales des Vorlesewettbewerbs der sechsten Klassen des Bildungszentrums zusammen. Nach zwei Runden mit den jeweils zwei Bestplatzierten der Klassenwettbewerbe – zunächst musste ein vorbereiteter Text gelesen werden, danach ein unbekannter – hatte Jason Klein die Jury überzeugt: Er wurde Schulsieger.

Die Schüler beeindruckten in ihren Vorträgen – jeder in eigener Art und persönlicher Note. Von Lampenfieber gab es keine Spur. Als Fremdtext gab es Passagen aus dem Buch „Weihnachten mit Opa“ von Sarah Welk, die auch schon auf Lesetour in Bonndorf zu Gast war. Am Ende war es keine leichte Entscheidung für die Jury. Franziska Haffner (Lehrerin für Deutsch, Sport und Religion) und Ingrid Bühler von der Stadtbücherei waren dabei und zum ersten Mal zwei Schüler: Pia Meyer aus der 7¦a und Nick Lorenz aus der 8¦a.

Am Ende gab es Umarmungen und Gratulationen der Mitbewerber für Jason Klein. Man könnte sagen, er hat den Lausbuben Tom Sawyer schon fast verkörpert. Und bei den Dialogen der zwei Akteure der Geschichte, die auch noch nach fast 150¦Jahren immer noch begeistert, verstellte er die Stimme so toll, dass dies möglicherweise das gewisse Etwas war, das zu seinem Erfolg beigetragen hat.

Und wie geht es weiter? Anfang 2025 gibt es einen Kreisentscheid, zu dem Jason Klein eingeladen wird. Danach steht das Landesfinale an. In den vergangenen Jahren taten sich immer Jungen beim Vorlesewettbewerb hervor, obwohl die Mädchen nach wie vor mehr lesen. Dies bestätigte Ingrid Bühler von der Stadtbücherei im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie stellt fest, dass bis etwa zur sechsten Klassenstufe, also bis zum Alter von zwölf bis 13¦Jahren, viele Schüler regelmäßig Bücher ausleihen. Um die Älteren abzuholen, bietet sie moderne Jugendliteratur an, auch Mangas (japanische Comics). Gelesen werden diese von der letzten Seite zur ersten – von rechts oben nach links unten.