Sebastian Barthmes

Die Dachsberger Bürger wählen am 27. Januar den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Bürgermeister Helmut Kaiser. Stephan Bücheler hat als erster Kandidat seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus abgegeben. Er trete als unabhängiger Kandidat an, einer Partei gehöre er nicht an.

41-Jähriger lebt in Wittenschwand

Nachdem Helmut Kaiser erklärt hatte, nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen, sei seine Entscheidung gefallen, selbst anzutreten, sagt der 41-Jährige. Er lebt mit seiner Frau, einer Architektin, und den drei Kindern im Dachsberger Ortsteil Wittenschwand. „Von ganzem Herzen bin ich Dachsberger und fühle mich der Gemeinde sehr verbunden“, schreibt der Kandidat, viel habe Dachsberg ihm bislang gegeben, als Bürgermeister wolle er etwas zurückgeben.

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Nach seiner Schulzeit in Dachsberg und St. Blasien absolvierte Stephan Bücheler zunächst eine Lehre zum Kraftfahrzeugmechaniker, später erreichte er auf dem zweiten Bildungsweg in Freiburg die allgemeine Hochschulreife. Sein Physikstudium an der ETH Zürich schloss er in der Regelstudienzeit ab, er promovierte und übernahm gleich im Anschluss, im Jahr 2010, die Leitung einer Forschungsgruppe an einem Institut für Materialforschung in der Schweiz.

Vielfältige Arbeit

Er habe einen spannenden Beruf und eine verantwortungsvolle Aufgabe, schreibt der Bewerber: Er forsche, sei für ein Budget verantwortlich, führe Mitarbeiter und entwickle Visionen sowie Strategien, damit sie auch Wirklichkeit werden können. „Die Projektkoordination gehört zum täglichen Geschäft“, sagt Bücheler. Häufig nehme er an Konferenzen teil und beteilige sich mit Wissenschaftlern aus anderen Ländern an Projekten. Er sei gerne Wissenschaftler, die Bewerbung in Dachsberg „ist keine Entscheidung gegen das, was ich bisher mache“, sagt er.

Wieso will er Bürgermeister seiner Heimatgemeinde werden?

„Was mich reizt, ist, etwas für die Gemeinde zu tun“, sagt der erste Bewerber um das Amt des Bürgermeisters. „Ich bin jemand, der sich gerne Herausforderungen stellt und auch lieber den schwierigeren Weg geht als den einfacheren“, sagt Bücheler. Trotzdem habe er „einen zielklaren Blick. Die Gemeinde muss vorangebracht werden“. Als Bürgermeister habe man die Möglichkeit, etwas für die Allgemeinheit zu erreichen, das man auch sieht.

Noch keine fertigen Rezepte

Das Ziel seiner Arbeit im Rathaus solle es sein, die Zukunft so zu gestalten, „dass alle auch weiterhin gerne in Dachsberg leben“. Fertige Rezepte hat Stephan Bücheler noch keine, seine Entscheidung, sich um das Amt zu bewerben, sei erst vor kurzer Zeit gefallen. In den kommenden Wochen will er Ideen konkreter benennen und mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Was ist gut und soll weiterverfolgt werden? Wo können noch Potenziale genutzt werden? Er wird ein Informationsblatt und auch eine Internetseite erstellen. Bei den öffentlichen Terminen will er sich und seine Vorstellungen präsentieren.

Austausch mit den Bürgern

Der Austausch und der enge Kontakt mit den Bürgern solle nach der Wahl weitergehen, sagt Stephan Bücheler: Visionen für die Gemeinde möchte er zusammen mit den Menschen entwickeln und vorantreiben. Eine der wichtigen Aufgaben und Herausforderungen im Amt des Bürgermeisters sei es, die Bürger auch in Zukunft „genügend zu motivieren“, sich ins Gemeindeleben einzubringen.

Vater und Bruder Mitglieder im Gemeinderat

Er sei viel unterwegs, sein Arbeitsplatz liege in der Schweiz, sagt Stephan Bücheler. Verwurzelt sei er in Dachsberg, auch wenn er dort kommunalpolitisch noch nicht in Erscheinung getreten sei. Das liege auch daran, dass sein Vater und sein Bruder Mitglied im Gemeinderat waren und sind. Die nahe Verwandtschaft ist aber mittlerweile kein Hinderungsgrund mehr für ein eigenes Engagement, sagt der Bewerber.

In die Gemeinde eingebunden

Und auch wenn er bislang kaum Zeit für ein Vereinsleben in Dachsberg gehabt hatte, sei er dennoch in das Geschehen in der Gemeinde eingebunden. In seiner Jugend war er Fußballer, den Fußballklub, in dem seine Kinder spielen, unterstütze er als Fördermitglied seit vielen Jahren. Auch die Gemeindepartnerschaft mit Saint Jean de Sixt in den Savoyer Alpen in Frankreich liegt ihm am Herzen, oft sei er dort zu Gast. In der Abteilung Nord 1 der Dachsberger Feuerwehr trägt er als stellvertretender Abteilungskommandant Verantwortung, ebenso in der Ausbildung der Einsatzkräfte.