Karin Steinebrunner

Ein überwältigendes Programm erwartete die Gäste des großen Jubiläumsabends anlässlich der Feier des 100-jährigen Bestehens der Trachtenkapelle Dachsberg. Angefangen mit dem offiziellen Teil mit Überreichung der Pro Musica-Plakette durch Landrat Martin Kistler über die mit Solobeiträgen gespickte erste Programmhälfte des vom Jubilar selbst vorbereiteten Showabends bis hin zur ausgelassenen, von Schlagern und Hits geprägten zweiten Programmhälfte, bei der die Stimmung im Zelt ihren Siedepunkt schon längst erreicht hatte.

Auszeichnung: Höhepunkt des offiziellen Teils war die Überreichung der Pro Musica-Plakette durch Landrat Martin Kistler (rechts) an ...
Auszeichnung: Höhepunkt des offiziellen Teils war die Überreichung der Pro Musica-Plakette durch Landrat Martin Kistler (rechts) an Vorstand Josef Haselwander. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

In der offiziellen Feierstunde, musikalisch auch bereits eingerahmt durch die Trachtenkapelle Dachsberg selbst, erinnerten gleich mehrere Redner an die Anfänge im Jahr 1919. Vorsitzender Josef Haselwander betonte damit die starke Verwurzelung der Trachtenkapelle in der Gemeinde. Kistler sprach von der inneren Kraft, das Ensemble über vier Generationen hinweg immer wieder mit Leben zu erfüllen, und das mit großem Engagement und hoher musikalischer Qualität.

Die Chronik berichte von einigen Bewährungsproben, die den Aktiven in der ersten Hälfte der Vereinsgeschichte abverlangt worden seien. In der zweiten indes seien sie zu einem tragenden Pfeiler der Geselligkeit und des Miteinanders geworden, was sich auch in der Kultur des einander Begegnens mit den auch an diesem Abend anwesenden französischen Partnern aus St. Jean de Sixt niedergeschlagen habe.

Maschinen: Kaum zu bewältigen war der Andrang zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100-Jährigen der Trachtenkapelle Dachsberg am ...
Maschinen: Kaum zu bewältigen war der Andrang zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100-Jährigen der Trachtenkapelle Dachsberg am Vatertag, an dem sich gefühlt ganz Südbaden auf den Weg gemacht hatte zum Traktoren- und Oldtimertreffen am Waldsportplatz in Wolpadingen. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

Der Verein gehe mit der Zeit, ohne die Tradition aus den Augen zu verlieren, und mit seiner großen Wertschätzung der Jugendarbeit werde er seine Erfolgsgeschichte auch zukünftig fortschreiben können. Mit der Verleihung der Pro Musica-Plakette mit der vom Bundespräsidenten unterzeichneten Urkunde verband Kistler auch den persönlichen Glückwunsch im Namen des Kreistages und schloss mit dem lateinisch formulierten Wunsch einer langen Zukunft im Zeichen der Musik: „Ad multos annos pro musica!“

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Auch Dachsbergs Bürgermeister Stephan Bücheler lobte die anspruchsvollen Auftritte, die viel Disziplin und Engagement erforderten und zugleich eine große Bereicherung des Gemeindelebens darstellten. Er verwies zudem auf die unglaubliche Beständigkeit gerade in der zweiten Hälfte der Vereinsgeschichte mit nur drei Dirigenten in den vergangenen 50 Jahren, was ein starkes Zeugnis der hohen Identifikation mit dem Verein und dessen großartiger Kameradschaft sei. Reinhold Pix bezeichnete die Trachtenkapelle in seinem Grußwort als Stütze des ländlichen Raums, und Frank Weber dankte im Namen aller Dachsberger Vereine für das gute vereinsübergreifende Miteinander, wobei er besonders an die Mitwirkung bei der Gründung der Zunftmusik im Jahr 1987 erinnerte.

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Dirigent Gerhard Behringer griff zum Mikrofon, um selbst die Uraufführung des bei Alexander Pfluger in Auftrag gegebenen und von ihm komponierten Jubiläumsstücks anzukündigen, die eigens für die Trachtenkapelle Dachsberg geschriebene „Dachsberger Polka – Ja, das ist Blasmusik“. Behringer attestierte dem Stück, ein wahrer Ohrwurm geworden zu sein. Bereits zuvor hatte er eine Mikrofonpanne genutzt, um dem Landrat für ein Musikstück den Taktstock in die Hand zu drücken, und am Ende dieses offiziellen Teils wurden alle eigens angereisten Gäste aus der Politik sowie alle Gemeinderäte und Vereinsvorstände auf die Bühne gebeten, um gemeinsam die Nationalhymne der Badener, das „Hoch Badnerland“, zu zelebrieren.